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Das Gallische Kaff ist von Dortmum, Kleinbochum, Castrum Rauxel und Duisbum umzingelt. Datt restliche gallische Revier ham sich die Römers untern Nagel gerissen.
Die Römer wollen auch "dat gallische Kaff" erobern, aber wie? Brutus setzt auf Gewalt (!), doch Cäsar weiß, dass das nicht funktioniert, der Zaubertrank des Miraculix macht die Gallier unbesiegbar. Doch einer der Senatoren weiß Rat: Lincus Bacillus, ein inhaftierter Unruhestifter, soll Zwietracht bei den Galliern sähen und ihre sprichwörtliche Einheit zerbrechen.
Schon auf der Fahrt zum gallischen Dorf wird er sein Talent deutlich: Der Ausguck hetzt gegen die Matrosen, der Kapitän gegen seine Mannschaft. Das geht so weit, dass der Kapitän den Mast seines eigenen Schiffes absägen lässt. Auch im Römerlager beginnt unmittelbar nach seiner Ankunft ein Kleinkrieg zwischen den Soldaten. Auch im gallischen Dorf erweist sich das Naturtalent des Destructivus als wirksam: Nicht nur alle Dorfbewohner beginnen zu streiten (was nun wirklich nicht ungewöhnliches ist), sondern Asterix und Obelix streiten so heftig miteinander, dass Obelix wutentbrannt die Hütte verläßt. Als schließlich mit einem Trick Verleihnix (der Fischhändler) und Automatix (der Schmidt) überzeugt sind, dass die Römer das Geheimnis des Zaubertranks kennen (und damit behaupten, dass Miraculix es ihnen verraten hat) ist das Dorf entgültig entzweit! Ob sie sich wieder zusammenraufen?
Ein Asterix auf Ruhrdeutsch, muss das sein? Aber hallo!
Schon die erste Seite zeigt die peinlich genaue "Übersetzung": "Goscinny und Uderzo bringen den ersten Asterix so raus, dattat im Kohlenpott jeden vasteht".
In diesem Stil geht es weiter. Äußerst liebevoll wird jedes einzelne Wort, jede Zeile, jede Idee "für den Kohlenpott" übersetzt. Der Wortwitz, der dadurch erst entsteht, ist immens. Immer wieder muss ich laut auflachen. Die "Bilderkes" und "Sprechbläskes" sind köstlich. In meinen Augen noch um einiges besser, als die "normale deutsche" Version. Als nicht eingeborener Ruhrgebietsbewohner finde ich das Idiom sehr treffen karikiert und in der Überzeichnung liebenswert "auf die Schippe genommen". Das macht Lust auf mehr (was ja wohl auch bezweckt wurde mit den vielen "Mundart-Ausgaben").
Auf jeden Fall sind einige Mundart-Alben eine echte Bereicherung dieses Genres und der vorliegende Band unbedingt zu empfehlen (allerdings nur Fans von Asterix und Obelix, wer sie in Hochdeutsch nicht mag, wird sie in Ruhrdeutsch hassen).