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"Der kleine Nick" ist - neben Asterix und Obelix - die berühmteste Schöpfung von Rene Goscinny. Gemeinsam mit Sempé, der dem Jungen ein liebenswertes Gesicht gegeben hat, erleben Fans des liebenswerten Jungen in unzähligen Geschichten, wie nahe Humor an Tragik, Realität an Fantasie und Ordnung neben Chaos liegen können.
In der neuesten Veröffentlichung aus dem Hause "Diogenes Hörbuch" gibt es neun Geschichten von Nick, die unter dem Titel "Der kleine Nick feiert" zusammengefasst wurden.
In
"Wir sind ins Restaurant gegangen" endet ein als familiäres Großereignis geplanter Besuch in einem Speiselokal in dem für Nick und seine Eltern typischen Desaster. Man sollte sich aber auch nicht mit dem Kellner anlegen, wenn der ein Sohn des Chefs und ein Neffe des Kochs, der einst als Preisboxer sein Geld verdient hat, ist - und auch noch etwas sehr Wichtiges zu Hause vergessen hat.
"Die Kantine" schildert den von Nick so verhassten Besuch in der Schulküche, der so ganz anders ausgeht, als von ihm und seiner Mutter befürchtet.
"Georgs Zuhause" macht vor allem Nicks Vater Magenschmerzen, ist der Vater von Georg doch stinkreich und hält auch nicht hinter dem Berg damit. Doch Nick sorgt völlig ohne es zu merken für ein wahres Glücksgefühl beim Papa - auch wenn der Besuch bei Georg eher ein Desaster wird.
In
"Die Familienfeier" beweist Nicks Papa, dass es nicht leicht ist, die Contenance zu wahren, wenn der eigene Bruder ein Ekel sondergleichen ist.
Richtig sauer ist Nick, dass er nicht eine kleine Schwester hat wie Anselm. Auch wenn die Streitigkeiten und Prügeleien in
"Anselm und Adele Padberg" von allen anderen eher als schrecklich angesehen werden.
Auch in
"Papa nimmt zu" endet die von Nicks Papa angekündigte Diät ganz anders als geplant. Aber zumindest Nick hat seinen Spaß an dem kleinen Nachbarschaftsstreit, der sich daraus entwickelt.
In
"Chlodwig hat Geburtstag" herrscht zwischen Nick, Georg, Chlodwig, Roland, Otto, Adalberg und Franz der übliche handfeste Streit. Doch ohne Chlodwigs Papa wäre es wirklich sehr langweilig geworden.
"Der Überraschungsbesuch" beweist nachhaltig, dass ein unangekündigter Besuch von Verwandten zu einem Desaster werden kann, auch wenn Nick dabei seinen Spaß hat. Doch Gott sei Dank hat sein Papa die richtige Antwort parat.
In
"Die Spanienreise" versuchen gute Freunde von Nicks Eltern, anhand völlig missratener Urlaubsdias zu beweisen, wie schön es dort gewesen ist. Auch wenn sich alles ganz schrecklich anhört, was die beiden berichten.
Auch wenn der Titel kaum passend ist und die letzte Geschichte fast völlig den üblichen Goscinny-Humor vermissen lässt, auch diese Folge des kleinen Nick ist wieder ein köstliches Beispiel, dass diese Geschichten nie altern oder an Charme verlieren.
Das liegt zum einen an der Auswahl, die hier acht Perlen aus den vielen Büchern herausgepickt hat. Zum anderen liegt es an dem versierten, witzigen und in allen Belangen überzeugenden Vortrag von Rufus Beck. Der meistbeschäftigte Hörbuch-Vorleser Deutschlands
ist Nick. Er gibt ihm genau den humorigen, albernen, nachdenklichen und vorwitzigen Ton, der diesem kleinen Racker angemessen ist. So macht ein Hörbuch fast mehr Spaß als jedes vorgelesene Buch.
In gewohnt gelungenem Layout, das ein wenig des Sempéschen Charmes durch die kleinen abgedruckten Bilder der wichtigsten Charaktere der Geschichten erhält, der festen CD-Hülle und dem kleinen Booklet, das neben Goscinny, Sempé und Beck auch den Komponisten und Musiker der sehr gelungenen Zwischensequenzen, Claudio Puntin, vorstellt, ist diese Produktion sehr empfehlenswert. Auch wenn der Preis von fast fünfzehn Euro für eine CD nicht eben günstig erscheint, gehört diese Hörbuchreihe zu den feinsten Produktionen von "Diogenes Hörbuch". Ob Jung oder Alt, hier kommt jeder Zuhörer auf seine Kosten.