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In dem kleinen Eifeldorf Marmagen gehen mysteriöse Dinge vor sich. Aus der Kanalisation und dem Abwassernetz fegt eine gewaltige Druckwelle heraus und schießt die Abdeckungen durch die Gegend. Häuser werden beschädigt und Menschen verletzt. Die Ärzte der Stadt kommen kaum der Lage bei und die Experten finden Widersprüche zur ihrer Theorie der Verpuffung. Doch das ist noch nicht alles, denn es werden seltsam zugerichtete Leichen gefunden, und auch die vermehrt auftretenden, aggressiven Ratten sind den Menschen ein Rätsel. Die Sonderabteilung des Bundeskriminalamtes für okkulte Kriminalität setzt Ermittler Wolf Krüger und seine Leute auf den Fall an. Diese finden Hinweise auf alte Geschichten rund um die Hexenverfolgung in der Gegend. Beunruhigt stellen die Ermittler außerdem fest, dass die Vergangenheit sie einholt und die alten Ereignisse wieder aktuell werden ...
"Sommer der Hexen" von Georg Miesner ist ein in der Eifel spielender Fantasykrimi, wenn man das so bezeichnen kann. Die typischen Elemente von "deutschem" Krimi, Fantasyerzählungen und historischer Aufarbeitung verschmelzen zu einer Gesamthandlung, die eben von jedem der angesprochenen Genres etwas zu bieten hat. Die Sonderermittler des BKAs ermitteln, die literarischen Hexen nutzen ihre Kräfte, und die historischen Figuren, die im Roman vorkommen, agieren nach dem Willen des Autors. Denn zwei zentrale Personen der Handlung haben wirklich gelebt, und so findet man auch ihre vermeintlichen Lebensläufe im Anhang. Die düstere Zeit der Inquisition und Hexenverfolgung erhält Einzug in die Eifel - klingt spannend, ist es auch.
Insgesamt erschafft Miesner eine interessante Welt, die viele dunkle Ecken hat. Dabei ist der Leser den Protagonisten durch Zeitsprünge in der Geschichte etwas voraus. Der Autor springt zwischen den Zeiten, um das Leben damals und die Bedrohung heute für den Leser akut und nah zu beschreiben. Somit hat der Leser den Protagonisten gegenüber einen kleinen Vorteil, um die Vorkommnisse zu erklären, doch die eigentliche Dramatik spielt sich im Hier und Jetzt ab - denn nur wenn alle Bewohner des Dorfes zusammenarbeiten, kann das tödliche Treiben beendet werden. Ob das gelingen wird?
Fazit:
Ein weiterer Regionalkrimi aus der Eifel, und wieder ist dieser absolut nicht zu verachten. Die Mischung aus Fantasy, Geschichte und Krimi ergibt einen ansprechenden Mix aus Realität und Fiktion. Eine knisternde Atmosphäre und die zu lösenden Rätsel und Probleme in Marmagen tun ihr übriges dazu, dass dieses Buch nicht so schnell aus der Hand gelegt werden wird.