Handyman Jack ist ein Mann ohne Nachname, ohne Vergangenheit und ohne Sozialversicherungsnummer. Er ist ein Phantom; ein Mann, der sich mit Leib und Seele in den Dienst der Menschheit gestellt hat und all denen hilft, denen Unrecht angetan wurde, und denen aus den unterschiedlichsten Gründen keine Gerechtigkeit widerfährt. Dieses Mal hat Handyman Jack gleich zwei Aufträge zu erfüllen. Zum einen soll er eine eiserne Halskette wiederbeschaffen, die einer älteren indischen Dame entwendet wurde, und die einen immensen ideellen Wert hat. Zum anderen ist eine der beiden Lieblingstanten seiner ehemaligen Freundin Gia verschwunden. Während sich der erstgenannte Fall relativ schnell und problemlos lösen lässt, entwickelt sich der Vermisstenfall in ein wahres Alptraumszenario. Erst sehr viel später entdeckt Handyman Jack, dass die beiden Fälle eng zusammenhängen. Doch da wurde auch Gias zweite Tante bereits verschleppt und Jack erkennt, dass er gegen Kreaturen kämpfen muss, deren bloße Existenz einen gesunden Mann in den Wahnsinn treiben kann…

Das dritte Hörbuch mit Handyman Jack stellt in doppelter Hinsicht eine Besonderheit dar, denn zum einen ist es das erste Hörbuch der Serie, welches nicht aus Kurzgeschichten besteht, und zum anderen ist es der erste richtige Handyman Jack-Roman aus der Feder von F. Paul Wilson. Weshalb dieses Werk erst jetzt vertont wurde, mag viele Gründe haben. Einer davon könnte sein, dass viele Hörer durch die übersinnliche Komponente verschreckt werden könnten, denn im ersten Hörbuch hatte Jack ganz und gar bodenständige Fälle zu bewältigen, während in der zweiten Produktion bereits ein kurzer Auszug aus einem Fall zu hören war, der von einem Rakosh handelt, jenen Geschöpfen, mit denen es Handyman Jack auch in diesem Hörbuch zu tun bekommt.
Dabei beginnt die Geschichte noch recht bodenständig und der Hörer bekommt einen ersten Eindruck von der titelgebenden Hauptfigur, die durch ihren unbestechlichen Gerechtigkeitssinn von vornherein einen großen Sympathiebonus besitzt, der im Verlauf der Geschichte stetig anwächst. Handyman Jack ist genau der Mann, den man sich in Wirklichkeit herbeisehnt, wenn man einen Blick in die Zeitung wirft. In einer Nebenhandlung wird kurz darauf eingegangen, wie aus Jack der Handyman wurde, der immer dann eingreift, wenn Menschen sich nicht mehr zu helfen wissen und die Polizei nicht der richtige Ansprechpartner ist. Trotzdem ist Jack kein mürrischer Einzelgänger, sondern unterhält eine äußerst liebevolle Beziehung zu seiner Ex-Freundin und deren Tochter. Auch der Text dieses Hörbuches wurde in die versierten Hände von Detlef Bierstedt gelegt, der er es wieder mal geschafft hat, aus einer trockenen Lesung eine kongeniale Einmann-Performance zu machen, die sich von einem Hörspiel nur durch das Fehlen von Geräuschen unterscheidet. Selbst bei der Darstellung von Frauen oder Kindern klingt Bierstedt nie bemüht oder unrealistisch, und das, obwohl er ansonsten Schauspieler wie George Clooney oder Jonathan Frakes synchronisiert. Für die musikalische Begleitung zeichnet wieder Andy Matern verantwortlich, der neben dem typischen Handyman Jack-Thema, einige weitere dynamische Stücke komponierte, die hervorragend zur Geschichte passen.

Das Hörbuch besitzt das typische Handyman Jack-Layout, welches für sich allein schon einen Blickfang darstellt. Die Illustration ist ein wenig unscheinbar, aber nichtsdestotrotz angemessen für ein hochwertiges Produkt aus dem Hause LPL-Records.

Fazit:
Das erste Abenteuer von Handyman Jack als kongeniales Hörbuch, gelesen und gespielt von Detlef Bierstedt und begleitet von Andy Materns klangvoller Musik, die eine ideale Kulisse darstellt. Handyman Jack gehört zu den besten Action-Thrillern, die derzeit auf dem deutschen Hörbuchmarkt erhältlich sind.