"Die Geisterbraut" ist der fünfzehnte Teil der neu aufgenommenen Hörspiel-Reihe Edition 2000 nach den Heftromanen von Jason Dark.

Als Harry Erskine an seinem Hochzeitstag von seinem besten Freund erfährt, dass seine Frau ihn noch am Abend zuvor mit einem gewissen Peter McCurtin betrogen hat, ersticht er sie kurzerhand mit einem Küchenmesser. Er wird gefasst und wird mit anschließender Sicherheitsverwahrung in die Psychiatrie eingewiesen.
Fünfundzwanzig Jahre später plant Harry jedoch seinen Ausbruch, um sich auch bei Peter McCurtin, der sein Leben zerstörte, zu rächen, doch diesmal ist er nicht allein mit seinem Vorhaben. Über eine Wahrsagerin kontaktiert der Geist der toten Frau John Sinclair und bittet ihn um Hilfe, die bevorstehende Tat zu verhindern und auch die Diener der Hölle bereiten Harry ihrerseits einen freundlichen Empfang.

Die Hauptsprecher dieser Folge sind Joachim Kerzel, der unter anderem die Synchronstimme von Jack Nicholson ist, als Erzähler, Frank Glaubrecht (unter anderem Synchronsprecher von Pierce Brosnan und Kevin Kostner) als John Sinclair, Martin May (vor allem als Schauspieler aus "Das Boot" bekannt) als Suko und schließlich Franziska Pigulla (Synchronstimme von unter anderem Gillian Anderson alias Dana Scully aus "Akte X") als Jane Collins.
Harry Erskine wird von Udo Schenk gesprochen, was insofern interessant ist, da Udo Schenk (unter anderem Synchronstimme von Kevin Spacey) in den meisten bisherigen Folgen der Serie als Widersacher des Geisterjägers gesprochen hat, hier jedoch meiner Ansicht nach nicht als solcher in erster Linie gesehen werden kann.
Boris Tessmann, ein recht bekannter Sprecher aus verschiedenen Hörspielproduktionen, tritt in dieser Folge erstmals als Spuk auf und Jochen Malmsheimer, den die Hörer vorheriger Folgen bereits als Stimme von Belphegor kennen gelernt haben, tritt hier erstmals als Stimme von Mr Grimes auf.

Um zuerst die positiven Aspekte dieser Folge zu benennen ist zu sagen, dass es sich wieder einmal um eine Folge handelt, in die der Geisterjäger eher zufällig von außen statt direkt involviert wird, es handelt sich erneut nicht um den direkten Kampf zwischen "Giganten" und mit dem Spuk und Mr Grimes treten erstmals neue Gegner Sinclairs auf.
Gerade die Letztgenannten bieten sich an, um auf die negativen Punkte umzuschwenken, denn bis zu dieser Folge traten die beiden Charaktere nicht als Gegner auf, in der Hörspielfolge ist jedoch von einem schon länger bestehenden Kampf gegen Sinclair die Rede. Die Motivation von Grimes, der in späteren Folgen noch eine Rolle spielen wird, wie an dieser Stelle ruhig schon einmal verraten werden kann, wird überhaupt nicht ersichtlich und auch nicht, warum der Spuk sich eher selbstlos dazu bereit erklärt, ihm zu helfen, statt seinerseits Forderungen zu stellen.

Insgesamt gibt es an dieser Folge einiges auszusetzen. Zwar nicht an der Tonqualität, die wie immer besonders hervorzuheben ist, wohl aber an der Geschichte.
Moralische Maßstäbe legt man bei dieser Folge am besten ohnehin schon nicht an, weil dies leicht ins Auge gehen würde, doch auch Motivationen weiterer Personen bleiben für den Hörer ungeklärt und im Dunkeln, wozu auch die Kontaktaufnahme der Wahrsagerin mit Jane Collins gehört oder der Grund, warum die Tote überhaupt Hilfe anfordert oder durch wen sie Schmerzen leidet.

Die Geschichte selbst ist also wegen der neu auftretenden Figuren und ihrem Ablauf ein Stück weg von den großen Gegnern des Geisterjägers eine sehr interessante und empfehlenswerte, vom Anspruch her ist sie jedoch die bislang einzig wirklich niedrig anzusetzende Folge, die aufmerksame Hörer über vieles stolpern lässt und Neueinsteiger rasch mit zu vielen Anspielungen verwirrt.