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Auch Krimi-Fans freuen sich auf die vorweihnachtliche Zeit und so erschien beim KBV Verlag unlängst ein Krimi, der ganz speziell darauf abgestimmt ist, denn zusätzlich zum Buch gibt es noch eine Tafel "Weihnachtschocolade" von Lindt (die Schweizer Firma nennt es wirklich "Chocolade").
In der Eifel wird die Pastoralreferentin Mandy Schlothausen kurz vor Weihnachten ermordet aufgefunden. Doch wer hatte ein Motiv, die junge, hübsche Frau zu ermorden? Kommissarin Carola Coltella ermittelt zusammen mit ihrem Assistenten Winfried zu Clairvaux. Doch auch der junge Kaplan Florian Unkel, beauftragt vom Bischof, versucht die Wahrheit herauszufinden. Omma Brocke macht das Trio infernale komplett, auch wenn sie eigentlich nur ihrem Chef eins auswischen will.
Nicht nur die Tücken der Adventszeit wie Glühwein sowie andere alkoholische Getränke oder Nikolauskostüme machen den Ermittlern zu schaffen, auch scheint Mandy viele Geheimnisse gehabt zu haben, die von allen Beteiligten unterschiedlich schnell aufgedeckt werden.
Geschrieben wurde "Mords-Weihnacht" von Monica Mirelli, Ralf Kramp und Carsten Sebastian Henn. Jeder folgte dabei seinem eigenen Protagonisten, die erst spät im Buch zusammengeführt werden. Ralf Kramp zeichnet sich für Omma Brock verantwortlich, Monica Mirelli erschuf die Halb-Italienerin Carola Coltella und Carsten Sebastian Henn den weltfremden, backbegeisterten Kaplan Unkel. Jede Figur hat ihren eigenen Reiz, auch wenn die späte Zusammenführung dazu führt, dass der Leser zwischenzeitlich viel mehr weiß als die aktuelle Hauptfigur. Das stört nicht besonders, ist aber dem sowieso kurzen Buch nicht zuträglich.
Im Großen und Ganzen ein solider Krimi, der zwar das Genre nicht neu erfindet, aber gut lesbar und recht amüsant ist. Man schüttelt den Kopf über den weltfremden Kaplan, lacht über die resolute "Omma" und fühlt mit der guten Carola mit. Es wurde gerade genügend Lokalkolorit gebraucht, um den Krimi in der Eifel anzusiedeln - es werden ein paar Orte genannt -, aber trotzdem ist der Krimi allgemein genug, dass man sich nicht in der Eifel auskennen muss, um der Handlung zu folgen.
Um zum eigentlichen weihnachtlichen Thema zu kommen: Der Mord an sich hat nichts mit Weihnachten zu tun und dieses Thema kommt mehr in nebensächlichen Details zum Tragen: Der Kaplan verkleidet sich als Nikolaus und trinkt Glühwein; Carola freut sich auf Weihnachten zu Hause in Italien; Omma Brock freut sich, den verwöhnten Gören von Enkelkindern keine Geschenke kaufen zu müssen. Zudem soll ein Designer ein Kleid fürs Christkind entwerfen. Für den einen mag es schon zu nebensächlich sein, für den anderen allerdings genau richtig, denn wird man nicht schon sowieso überall mit dem "Christmas-Feeling" überschüttet?
Die Tafel Schokolade ist natürlich eine tolle Zugabe, die das Gesamtpaket vor allem für Frauen interessant macht. Dadurch eignet es sich auch gut als Geschenk.
Wer einen Krimi sucht, der sich speziell mit Weihnachten beschäftigt, wird mit diesem Buch nicht zufrieden sein, zu wenig steht dafür Weihnachten im Mittelpunkt. Wer jedoch auf der Suche nach einem Last-Minute-Geschenk ist für einen schokoladenbegeisterten Krimifan, wird sich freuen.