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Die junge Archäologin Nora Kelly erlebt Erstaunliches, als sie die halb verfallene Farm ihrer Eltern besucht; jenen Ort, an dem sie ihre Kindheit verbrachte.
Nicht nur, dass das Haus inzwischen in einem schrecklichen Zustand ist - nein, sie wird auch von einer bizarren Kreatur angegriffen, der sie nur mit Mühe entgehen kann. Doch dies ist erst der Anfang des Abenteuers, denn auf der Flucht findet sie im Briefkasten des Hauses einen Brief ihres Vaters, den dieser vor langer Zeit während einer Expedition schrieb. Einer Expedition, von der er nie zurückkehren sollte.
So unerklärlich das Verschwinden des Vaters, so seltsam auch dessen Worte. Denn wenn es stimmt, was Nora liest, dann fand ihr Vater die sagenumwobene goldene Stadt Quivira. Eine Stadt, nach der bereits die Eroberer einst suchten, als sie von ihr hörten, und eine Stadt auch, die ähnlich wie El Dorado längst zu den Legenden zählt.
War es ihrem Vater wirklich gelungen, Quivira zu finden? Nora weiß es nicht, setzt aber alles daran, um den Hinweisen in dem Brief an sie nachzugehen. Obwohl es ihr nicht leicht gemacht wird, rüstet sie eine Expedition aus. Doch sie ahnt nicht, welche Gefahren auf jene lauern, die nach der goldenen Stadt suchen
Preston und Child haben in etlichen Wissenschafts-Thrillern ihr Können unter Beweis gestellt. Vor allem mit der Reihe um den sonderbaren, aber sympathischen FBI-Agenten Pendergast ist es ihnen gelungen, unzählige Leser in ihren Bann zu schlagen.
Wer bei "Thunderhead" auf einen ähnlich fulminanten Roman wie etwas "Das Relikt" hofft, wird jedoch enttäuscht werden. Denn obwohl die Story mit einer actionreichen Szene beginnt, flaut die Spannung rasch ab. Der Roman hat Längen, und diese haben es leider teilweise in das Hörbuch geschafft.
Ohne Zweifel gelungen ist die wissenschaftliche Recherche rund um das Thema der Anasazi, jene geheimnisvolle, versunkene Indiana-Kultur, die einst Quivira errichtet haben soll. Dennoch lässt sich damit noch keine Spannung erzeugen, und diese setzt verspätet ein. Dann aber kommt es geballt, und das Autorenduo zeigt einmal mehr sein Können. Ihnen gelingt es, eine spannende, mystische Atmosphäre zu erzeugen, die sich direkt auf den Zuhörer überträgt.
Dazu trägt sicherlich auch die Wahl des Sprechers bei, denn kein geringerer als Thomas Piper liest das Hörbuch. Was anfangs gewöhnungsbedürftig erscheinen mag, erweist sich jedoch bald als Glücksgriff, denn Piper versteht es, den Figuren und Szenen Leben einzuhauchen.
Was Ton und Aufmachung anbelangt, so kann man "Thunderhead" durchaus als gelungen betrachten. Auch ist das Preis-Leistungsverhältnis in Ordnung. Auf sechs CDs und mit knapp 433 Minuten Spielzeit bietet das Hörbuch reichlich Stoff.
Fazit: "Thunderhead" ist ein Hörbuch mit Längen und sicher nicht das Beste, was Preston und Child bisher vorgelegt haben. Lässt man sich jedoch auf die Story ein, wird man schließlich mit Spannung und Atmosphäre belohnt. Wer jedoch Action von der ersten bis zur letzten Sekunde braucht, oder wer bei einem Preston & Child-Titel nicht auf Special Agent Pendergast verzichten kann, ist bei diesem Hörbuch falsch.