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Eigentlich ist Akira Nagisa ein ganz normales Mädchen, denkt sie zumindest. Der Vatikan hingegen ist anderer Meinung. Er hält Akira für die Wiedergeburt Marias, der Mutter Gottes. Grund zu dieser Annahme liefert das Zeichen auf Akiras Brust, das die Form eines Kreuzes hat. Akira soll unglaubliche Kräfte besitzen. Ihre etwas tollpatschige und ungeschickte Art lässt sie aber daran zweifeln. Im Vatikan scheint man sich in dieser Frage allerdings sicher zu sein und sendet den Agenten Chrome Takagi von der Crimson, einer geheimen Organisation, die dem Vatikan unterstellt ist, um Akira zu beschützen. Dies ist auch notwenig, da auch der evangelische Tiamat-Konzern Interesse an Akira entwickelt hat und nun Dämonen gegen sie schickt ...
Eher ruhig und bedächig lässt Chaco Abeno den ersten Band seines Mangas "Chrome Breaker" starten. Vielleicht sogar ein wenig zu ruhig und bedächtig. Der Charakterausarbeitung der einzelnen Figuren wird viel Raum gegeben, doch bleiben sie allesamt zu klischeehaft und streckenweise eindimensional. Zudem tritt in "Chrome Breaker" eine Figurenkonstellation auf, die man schon mehr als einmal in einem anderen Manga gelesen oder in einem Anime gesehen hat: Chrome Takagi, der coole, distanzierte Held, der nur aus Pflichtbewusstsein handelt und jegliche Gefühle beiseite schiebt; Akira Nagisa, das sanfte, unscheinbare Mädchen, in dessen Inneren ungeahnte Kräfte schlummern. Natürlich entwickelt Akira Interesse an Chrome, der jedoch von vorneherein deutlich macht, dass ihr Verhältnis rein beruflicher Natur ist. Für Chrome ist Akira nichts weiter als ein Auftrag unter vielen. Dass dies nicht so bleiben wird, lässt sich aber bereits vorhersehen, wie leider so vieles in "Chrome Breaker". Dieser Umstand nimmt einem ein wenig die Freude beim Lesen. Spannung kommt selten auf. Weiter liest man eigentlich nur, um herauszufinden, ob man mit den eigenen Prognosen richtig gelegen hat.
Dennoch ist "Chrome Breaker" kein schlechter Manga. Er ist jedoch auch kein besonders guter. Die Handlung solide und nachvollziehbar und hat ein manchen Stellen, den ein oder anderen lustigen Einschub. Die Figuren werden nicht zugunsten von sinnloser Action vernachlässigt und sind einem somit nicht gleichgültig. Die Zeichnungen sind klar und übersichtlich, aber nicht immer sehr detailreich. Vor allem die Hintergründe sind eher unspektakulär, werden aber zum Ende hin detaillierter. Die Charkterzeichnungen machen beim Anblick schon mehr Freude. Vor allem Chromes gothicartig angehauchtes Äußeres verleiht dem Manga einen gewissen düsteren Charme, der sich allerdings allein auf das Optische und weniger auf das Erzählerische beschränkt.
Wer also nach einem gut gezeichneten und kurzweiligen Manga sucht und sich von dem hohen Wiedererkennungsfaktor nicht abschrecken lässt, kann mit "Chrome Breaker" nicht viel falsch machen. Allzu hoch sollten die Erwartungen aber nicht gesteckt sein.