Hikaru ist fest entschlossen, glücklich zu werden. Seit ihr Bruder starb und ihre Eltern sich scheiden ließen, hatte das Mädchen wenig zu lachen, doch nun soll sich das ändern. Hikaru kommt auf die Highschool und stellt einen Regelkatalog auf, der sie in ein glückliches Mädchen verwandeln soll. Tatsächlich scheint das Schicksal es gut mit ihr zu meinen: Gleich an ihrem ersten Schultag begegnet Hikaru einem gut aussehenden Jungen, in den sie sich verliebt, und einem wunderschönen, netten Mädchen namens Nene, die ihr helfen will, das Herz des Jungen zu erobern. Damit hat sie auch Erfolg, denn schon am nächsten Tag küsst Michiya, Hikarus Angebeteter, das überraschte Mädchen.

Doch das Glück währt nicht lang - Nene entpuppt sich als Diebin, weshalb beide Mädchen in Streit geraten, und Michiya ist ein rücksichtsloser Herzensbrecher, der von Liebe und Treue nichts hält. Wieder vergießt Hikaru deshalb Tränen, obwohl sie nie mehr weinen wollte. Allerdings taucht überraschend jemand auf, der sie tröstet, ein stiller Junge aus Michiyas Clique, der nicht ganz so auffällig ist wie ebenjener, aber trotzdem genauso cool und gut aussehend. Er gibt Hikaru wieder ein wenig Hoffnung und rät ihr, sich nicht mehr so schnell zu verlieben. Für die impulsive, warmherzige Hikaru ist das allerdings leichter gesagt als getan und so droht schon bald das nächste Gefühlschaos ...

Yoko Maki gehört zu den populärsten Autorinnen des Shojo-Manga-Genres. Ihre Comics, die sich an junge Frauen und Mädchen richten, sind gefühlvoll und witzig, nicht zuletzt überzeugen ihre schönen Zeichnungen. "Taranta Ranta" erzählt in zwei Bänden die Geschichte eines jungen Mädchens, das unbedingt glücklich werden will. Hikaru ist eine Heldin, die dem Leser sofort ans Herz wächst. Sie ist frech und witzig, manchmal etwas tollpatschig und sehr naiv. Im Grunde genommen ist sie ein sehr gutherziger Mensch, aber trotzdem hat sie Schwächen und macht Fehler, was sie sympathisch macht, denn so können sich junge Leserinnen leichter mit ihr identifizieren. Während Hikarus Charakter schnell deutlich wird, ist man sich bei ihren Freunden gar nicht so sicher. Nene, Michiya und der stille Jun geben dem Leser oft Rätsel auf. Diese Charaktere tragen ihr Herz nicht auf der Zunge, sie machen durch den Einfluss von Hikaru große Entwicklungen durch, die den Leser so manches Mal überraschen. Durch die einfühlsame und glaubhafte Charakterzeichnung wird man direkt in die Geschehnisse hineingezogen, Hikarus Enttäuschungen und Glücksmomente erlebt der Leser so viel intensiver.

Aufgelockert wird die oft tragische Geschichte durch den absurden Humor der Autorin. In für Mangas typisch slapstickartiger Manier entgleisen Gesichtsausdrücke und lösen sich ernste Momente in albernem Klamauk auf - wer diese Art von Humor schätzt, wird Tränen lachen.
Die Zeichnungen lassen erkennen, dass die Mangaka ein Profi ist. Jeder Strich sitzt, jedes Panel ist perfekt aufgeteilt, die Rasterfolie findet immer den passenden Einsatz. Das Charakterdesign ist natürlich eher niedlich als realistisch und auch eher schablonenhaft als originär, vergleicht man "Taranta Ranta" mit zahlreichen anderen Shojo-Mangas. Trotzdem macht es Spaß, den Comic mehrfach durchzublättern und sich an den treffenden, oft berührenden Darstellungen von Mimik und Gestik der Figuren zu freuen, die der emotionalen Geschichte erst ihre besondere Wirkung verleihen.

"Taranta Ranta" ist der erste Band einer Shojo-Manga-Duologie, der durch schöne Zeichnungen, sympathische, plastische Charaktere und eine Geschichte, die tragisch und komisch zugleich ist, überzeugt.