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Fast ein Jahr ist vergangen, seit Merlin in der Anderswelt war. Seine Ausbildung zum Magier scheint beendet, obwohl selbst der mächtige Tuatha vier Jahre brauchte, um sein magisches Instrument bauen zu dürfen. Mit dem Bau und der magischen Melodie, die beim ersten Spiel erklingt, erlangt ein wahrer Zauberer eine neue Stufe der Magie und Weisheit. Auch Merlin hat einen Psalter gebaut. Als er die kleine Harfe ansetzt, erschüttert ein Donnerschlag die Luft und der Psalter liegt zerstört auf der Wiese. Urnalda hat just diesen Moment gewählt, um mit Merlin in Kontakt zu treten. Der Junge hat vor einem Jahr in höchster Bedrängnis ein Versprechen gegeben, das die Zwergenkönigin nun eingelöst sehen will. Ihr Volk wird von wieder erwachten Valdearg, dem mächtigen und alles verbrennenden Drachen Feuerflügel, bedroht. Ihrer Meinung nach kann nur Merlin den Drachen, den einst sein eigener Großvater Tuatha besiegte und in tiefen Schlaf versetzte, töten. Auch der Barde Cairpré, der die Ausbildung Merlins in die Hände genommen hat, kennt die alte Prophezeiung, die auf Merlin hinweist. Und obwohl er und Rhia dagegen sind, entschließt sich Merlin, den Zwergen zu helfen.
Der dritte Teil der Sage rund um die Kindheit des berühmtesten Magier der Weltgeschichte, des übermächtigen Merlin, beginnt mit einem Donnerschlag. Autor T. A. Barron schlägt in "Merlin und die Feuerprobe" ein Tempo an, das kaum über sechs Stunden einhaltbar zu sein scheint. Furios und spannend beginnt eine Reise des Dreizehnjährigen, die ihn ins Herz Fincayras führt und mit dem Zentrum seiner Ängste konfrontiert, dem Versagen als Zauberer. Dabei gelingt Barron ein Antipode, der es wahrlich in sich hat: der grausame, schrecken erregende Drache, der scheinbar ohne jeden Skrupel eine ganze Insel zu vernichten in der Lage ist. Dem gegenüber steht ein Junge, der, seiner Magie beraubt, keine Chance hat, zu siegen. Doch die Wahrheit hinter diesen vermeintlich klaren Fronten ist eine ganz andere, verblüffende.
Mit dem dritten Teil seiner Chronik über die frühen Jahre Merlins ist T. A. Barron ein neuer Höhepunkt gelungen. Die Geschehnisse sind wie aus einem Guss, lassen kaum Zeit zum Atem holen und führen zu schweißnassen Händen und starrem Blick. Verstärkt wird diese enorme Spannung durch die grandiose Leistung von Stefan Wilkening. Er röchelt, krächzt, stöhnt, säuselt und brummt, dass es eine einzige Freude ist, ihm zuzuhören. Dank seiner kurzweiligen Vorstellung sind auch die wenigen ruhigen, nachdenklichen Passagen eine einzige Ohrenweide.
Dieses fünfstündige Schauspiel ist ohne jeden Makel, glänzt mit schönem Cover, perfektem Sprecher und einer äußerst spannenden und fesselnden Geschichte. Wer die ersten beiden Teile gehört hat, sollte unbedingt auch diesen dritten Teil erwerben. Einziger Hindernisgrund könnte der Preis von fast zwanzig Euro sein. Doch gibt es seit November 2008 auch die fünfteilige Ausgage zum Sonderpreis von unter dreißig Euro. Hier kann man bedenkenlos zugreifen - egal ob man zehn Jahre alt ist oder erwachsen.