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 Runland-Saga, Band 2: Feuer im Norden

Serie: Runland-Saga, Band 2
Autoren: Robin Gates
Verlag: Otherworld Verlag

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Suvare, Kapitänin eines kleinen Handelsschiffes, liegt in der Hafenstadt Andostaan vor Anker. Sie wartet noch auf die letzten Waren, um dann mit ihrer Mannschaft in See zu stechen. Doch es kommt anders. Ein merkwürdiger Mann sucht sie am Abend vor der Abreise auf und gibt sich als Arcad zu erkennen, ein berühmter Harfenbauer der Elfen. Er bittet sie um eine Überfahrt für sich und seine Freunde. Grund ist die Ankunft der Serephin, einer Rasse von mächtigen, engelähnlichen Wesen, die die menschliche Rasse vernichten wollen. Zunächst glaubt Suvare nicht, was Arcad ihr erzählt. Als dann aber von der Festung oberhalb der Hafenstadt aus eine kleine Gruppe Serephin innerhalb weniger Minuten die halbe Stadt anzündet, willigt sie, schon um ihr eigenes Leben zu retten, ein. Allerdings befinden sich Enris, ein Freund Arcads, und die beiden Kinder Mirka und Themet noch in der Stadt. Für die drei beginnt eine verzweifelte Flucht.
Zeitgleich dazu wird Neria, ein junges Mädchen aus dem Volk der Wolfsmenschen, dazu ausersehen, eine drohende Gefahr - das Ende der Welt - abzuwenden. Sie ist stolz darauf, auserwählt zu sein. Sie hat aber auch Angst, denn sie muss in die Welt der Menschen reisen, die den Wolfsleuten noch nie freundlich gesinnt waren. Doch die Reise verläuft ganz anders als erwartet. Kaum ist sie unterwegs, gerät sie einem unheimlichen Wesen in die Klauen, das ihre Kraft aussaugt, doch wird sie von einer alten Menschenfrau gerettet. Diese kann Neria wegen der Verzögerung aber nicht trösten. Denn auch sie spürt, dass die alten Wächter von Runland in schrecklicher Gefahr sind. Die beiden brechen auf, um die Rätsel dieser Gefahr zu lüften.

Dieses Buch ist der zweite Roman der Runland-Saga. Auf der Rückseite dieses Buches findet sich ein Vergleich mit Tad Williams. Das ist nicht ganz richtig, kommt aber der Wahrheit nahe. Auch Robin Gates weiß ausschweifend und detailgetreu zu beschreiben, will sagen, man erfährt Dinge, die man eigentlich nicht wissen will und wissen muss.
Das hört sich böse an und das soll es auch sein. Statt sich in Ausschmückungen zu ergehen, hätte der Autor die Geschichte stärker in den Mittelpunkt stellen sollen. Diese verschwindet teilweise unter den üppig wuchernden Kleinigkeiten. Dafür aber werden Episoden zusammengefasst, die durchaus ihr eigenes Kapitel verdient hätten und wesentlich zur Dramatik beitragen würden. Tad Williams ist im Vergleich dazu doch schlimmer. Ansonsten sind die Sätze aber knackig; Gates verpackt darin einen enormen Wortschatz, der manchen Jugendlichen überfordern dürfte. Das allerdings ist für viele erwachsene Leser eher Pluspunkt.
Das Buch ist lesefreundlich durch die klaren Sätze, aber nur bedingt spannend wegen der allzu üppigen Beschreibungen. Die Figuren sind konventionell und manches allzu sehr bei Tolkien, Brooks und Williams abgeschaut. Sie wirken aber nicht peinlich und manchmal vergisst man als Leser sogar, dass die Figuren auf dem Papier stehen. Dann bekommen sie Leben und Farbe. Leider gelingt Gates das nur streckenweise.
Es ist also High Fantasy von einem halbwegs ordentlich schreibenden Autor verfasst und kann, wenn man nichts Besseres zu tun hat, für nette Leseabende sorgen.

Frederik Weitz



Taschenbuch | Erschienen: 01. Oktober 2008 | ISBN: 9783902607140 | Preis: 9,95 Euro | 426 Seiten | Sprache: Deutsch

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