"Leopardenjagd" ist der vierte Roman um die Journalistin Linda Roloff. Am Bodensee wird eine Leiche in einem Baum entdeck: Der Körper hing in einer Astgabel, doch wie ist er da hingekommen? Zur gleichen Zeit wird aber auch in Südafrika eine Leiche in einer ähnlichen Position entdeckt. Zwar vermutet man, dass diese Leiche von einem Leoparden dorthin geschleppt wurde, aber Linda Roloff wird trotzdem stutzig und ermittelt.
Doch auch sie ist das Ziel des "Chui", des Leoparden, wie der Killer genannt wird. In dieser Zwangslage kann ihr nur einer helfen: Alan Scott, ihr Liebhaber und erfahrener Safariführer. Doch ebendieser ist seit Tagen in Südafrika verschollen ...

Graf verbringt viel Zeit damit, Afrika zu beschreiben. Zwar macht dies seine Kenntnisse Südafrikas offensichtlich, doch wenn auch Leoparden und Puffottern kurzzeitig als Erzähler auftreten, wirkt es trotzdem komisch. Die Geschichte kommt auch nur langsam in Gang - die Gefährdung Roloffs durch den Killer wird zwar von Anfang an angedeutet, spielt aber zuerst einmal keine Rolle in der Storyline. Spannung baut sich daher erst spät auf.
Eine Kenntnis der Vorgänger-Bücher ist jedoch kaum vonnöten: Graf erwähnt alles Notwendige sowieso noch einmal.

Fans der Journalistin Linda Roloff werden diesen Roman wahrscheinlich mögen. Doch für Einsteiger ist die Figur der Linda Roloff gewöhnungsbedürftig, da keine Charakterentwicklung stattfindet. Wer daher nur einen netten Krimi für einen verregneten Nachmittag sucht, wird an andere Stelle wohl eher fündig werden - die Charaktere können nicht recht überzeugen, sie bleiben platt und man kann ihnen nicht nachfühlen. Die Story, anfänglich schleppend und verwirrend mit ihren verschiedenen Erzählsträngen, die nicht recht zusammenkommen wollen, kann dies auch nicht wieder wettmachen. Daher bleibt das Buch wohl wirklich nur Graf-Fans zu empfehlen, denn alle anderen werden sich nicht recht mit ihm anfreunden können.