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"Wer bin ich?" ist eine der grundlegenden Fragen Ramana Maharshis zur Selbstergründung und Selbstverwirklichung und ist die Quintessenz seiner Lehre. Ich bin nicht mein Körper, ich bin nicht meine Gefühle, ich bin nicht mein Verstand . . . . wer oder was bin ich dann? Was übrig bleibt ist reines Gewahrsein, Sein.
Ramana Maharshi war einer der größten indischen Meister des zwanzigsten Jahrhunderts, der zahllose Menschen durch seinen Lebensweg inspiriert hat. Die heutige Entwicklung des Advaita und des Yoga sind ohne ihn nicht denkbar. Gerade 21 Jahre war er alt, als er die Grundlage für dieses Büchlein schuf, ohne dass er die Absicht hatte, ein Buch zu veröffentlichen. Einer seiner Schüler schrieb damals die Fragen und Antworten auf, die man Ramana stellte. Von einigen wurden später Essay-Versionen verfasst, so auch von dem vorliegenden Text. Für die Übersetzung und Herausgabe der deutschsprachigen Ausgabe ist die Theologin Gabriele Ebert verantwortlich, sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit östlichen Weisheitslehren und setzte sich dabei intensiv mit den Schriften Ramanas auseinander.
Das zweiundfünfzig Seiten starke Büchlein beginnt mit einem einleitenden Artikel von Nanyar, einem Schüler Ramana Maharshis, über die Selbstergründung "Atma Vichara". In dem Artikel wird der Begriff "Atma Vichara" erläutert und die Methode der Selbstergründung beschrieben. Dem folgt der eigentliche Essay "Wer bin ich?". Im Anschluss daran findet sich eine Auswahl aus Gesprächen Ramanas mit Anhängern und Besuchern, in ihnen ist beispielsweise die Rede von der Methode der Selbstergründung, dem Glück oder dem wandernden Geist. Das Buch schließt mit einem Glossar und einem Literaturverzeichnis.
Wie gut, das es jetzt Books on Demand gibt. So bekommt man jetzt Texte in Buchversion, die sonst nur über die jeweiligen spirituellen Gemeinschaften oder das Internet erhältlich waren. Gleich zu Beginn grüßt Ramana Maharshi im Alter von 21 Jahren auf einem Schwarzweißfoto.
Das blaue Buch im Taschenbuchformat enthält alles, was man über den Übungsweg der Selbstergründung wissen muss. Für Ramana war dieser Text so wichtig, dass er ihn jedem Neuankömmling im Ashram als erste Lektüre empfahl, es ist also ein hervorragender Text, um einen ersten Einblick in die Lehre Ramana Maharshis zu bekommen. Die Methode selbst ist so erfolgreich, dass sie sogar Eingang in einige westliche Psychotherapien gefunden hat, etwa bei Roberto Assagioli oder die Emotionstherapien.
Neben der Methode wird in dem Essay auch ihre Wirkung beschrieben: Der Geist wird nach innen gerichtet, die Gedanken beruhigen sich und Intuition stellt sich ein - bis man das reine Sein erlebt, das wahre Selbst sich verwirklicht. Diese Suche nach dem wahren Selbst soll dabei nicht nur auf eine bestimmte Tageszeit begrenzt sein, sondern sich als grundlegendes Lebensgefühl im Alltag etablieren.
Welche Fragen spirituell Suchende bewegen, zeigen die Gespräche im anschließenden Kapitel sehr gut. Es sind einige der grundlegenden Themen, die wohl jeden spirituell Suchenden bewegen, und die Anregungen geben und Hinweise für die eigene spirituelle Praxis.
"Wer bin ich?" ist ein sehr gelungenes Buch, das jedem spirituell Suchendem empfohlen werden kann, unabhängig von der Art des spirituellen Weges oder der Religionszugehörigkeit, und welches jedem, der sich mit den zentralen Fragen des Daseins, etwa der Selbstergründung beschäftigt, wertvolle Anregung bieten kann.