Eigentlich freut sich der Franz sehr auf die Klassenfahrt in der nächsten Woche. Doch nicht nur die 2a, seine Klasse, wird auf die zweitägige Reise gehen, sondern auch die 2b. Und das macht aus einer netten Abenteuerreise ein schwieriges Wochenende. Denn neben dem besten Freund von Franz, dem Eberhard, fährt nun auch Gabi mit, seine beste Freundin und erklärte Feindin von Eberhard. Sie hält ihn für einen dämlichen, dicken Deppen. Und die Gabi hört erstens nicht zu, wenn man mit ihr redet und lässt zweitens nur ihre Meinung gelten.
Und schon die Busfahrt zum Landheim gestaltet sich so schwierig, wie von Franz befürchtet. Beide, Gabi wie Eberhard, wollen unbedingt, das Franz neben ihr beziehungsweise ihm sitzt. Nur sein Schutzengel scheint eine Lösung zu haben, den der "Zack Zack", wie Franz seinen Klassenlehrer getauft hat, weil der immer so zackig spricht, bestimmt, dass der etwas blass aussehende Franz neben ihm sitzt.
Doch damit fangen die Probleme für Franz erst richtig an.Und dass er nach dem großen Spaziergang mit beiden Klassen ausgerechnet auf Eberhard eifersüchtig sein wird, weil Gabi den Dicken ihm vorzieht, hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können.

"Die Geschichten vom Franz" sind in der Serie "Sonne, Mond und Sterne" des Verlags Oetinger erschienen. Dies bedeutet, dass das Buch für Kinder ab sieben Jahren mit Leseerfahrung gedacht ist. Große Schrift, eine zusammenhängende, einfache Geschichte und viele Illustrationen sollen dem Kind das Lesen erleichtern, doch auch vor eine gewisse Anforderung stellen.
Die Sätze sind kurz, doch gelegentlich auch komplex, die Kapitel mehrere Seiten lang und in sich abgeschlossen. Die gesamte Geschichte soll in seiner Gänze erfassbar sein, geradlinig erzählt und ohne größere Verwicklungen zu einem guten Ende geführt werden.

Christine Nöstlinger ist mit ihren dutzenden Geschichten "vom Franz" stark in dieser Serie des Verlags vertreten und ein Musterbeispiel für lustige, einfache, doch auch für die Kinder schwierige Probleme aufgreifende Abenteuer. So ist "Franz auf Klassenfahrt", zwar simpel und dem lesenden Kind gut bekannt. Doch das Problem vor dem Franz steht, ist nicht einfach lösbar und unmittelbar aus der Lebenswirklichkeit der Lesenden entlehnt. Zwar wird hier alles zu einem guten, doch nicht lächerlichen Ergebnis geführt.

Sehr gelungen sind die kleineren Illustrationen im Inneren des Buches. Ebenso wie das Coverbild vermögen sie, dem lesenden Kind die Figuren nahe zu bringen. Sie sind kindgerecht, nett anzusehen und passend für das Alter des Zielgruppe.

Auch wenn diese Geschichte nicht zu den Besten der Serie zählt, kann man "Franz auf Klassenfahrt" empfehlen. Es ist für zwei bis drei Stunden Leseabenteuer für die Siebenjährigen gut und passt perfekt in Anspruch und Rahmen der Bücher "Sonne, Mond und Sterne" für fortgeschrittene Leseanfänger.