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David Sklansky hat dreimal die World Series of Poker gewonnen und bereits 1976 ein Buch über Texas Holdem geschrieben, das zu jener Zeit in den Casinos nicht die vorherrschende Pokervariante war. Dass Cash-Game-Strategien jedoch in Turnieren nur bedingt gelten und wie sich Turniere von Cash Games unterscheiden, beschreibt Sklansky in seinem Buch "Turnierpoker für fortgeschrittene Spieler". 2002 zum ersten Mal erschienen, hat Sklansky in der hier vorliegenden neuen und erweiterten Auflage einhundert Seiten hinzugefügt. Der Titel kündigt bereits an, dass das Buch für fortgeschrittene Spieler gedacht ist. Anfängern empfiehlt Sklansky die Lektüre der dreibändigen Reihe "Harrington on Holdem".
Das erste Kapitel widmet sich der Unterscheidung von Turnierpoker und Cash Games, dem Ablauf von Turnieren und dem Ausscheiden bei Verlust der Spielchips sowie dem Gap-Konzept. Im zweiten Kapitel wird dann Turnier-Theorie besprochen: Konsequenzen der Preisgeldstruktur, Blinderhöhungen und daraus resultierende Anpassungen, die verschiedenen Spielphasen und All-In-Konzepte. Der dritte Teil versammelt Themen, die in keines der anderen Kapitel richtig reinpassen, aber doch mit Pokerturnieren zu tun haben. So werden Turnierexperten mit Cash-Game-Experten verglichen und es wird besprochen, dass Chips in Turnieren ihren Wert verlieren. Sklansky stellt einige Beobachtungen zu "No-Limit Holdem"-Turnieren an und stellt sein All-In-System in ursprünlicher sowie verbesserter Fassung vor. Das vierte Kapitel enthält auf knapp fünfzig Seiten Übungsaufgaben, um die erlernten Strategien und Konzepte zu festigen. Kapitel fünf enthält die in dieser Auflage zusätzlichen Informationen und beschränkt sich dabei auf Konzepte, die insbesondere für "No-Limit Holdem"-Turniere gelten, außerdem gibt es noch einige Übungsaufgaben zu speziell dieser Variante am Ende dieses Kapitels. Im letzten Kapitel hat Mason Malmuth noch ein paar Fragen und Antworten zu den wichtigsten Gedanken des Buches zusammengetragen. Während die Übungsaufgaben anhand von Praxisbeispielen das erworbene Wissen testen und festigen, werden hier die Konzepte auf eher theoretischer Basis wiederholt.
David Sklanskys "Turnierpoker für fortgeschrittene Spieler" stellt für verschiedene Pokervarianten Unterschiede zwischen Cash Games und Turnieren dar und natürlich Strategien und Konzepte für Turniere vor. Sklansky geht davon aus, dass der Leser bereits ein guter bis sehr guter Pokerspieler ist: Er kennt die grundlegenden Konzepte und Begriffe wie beispielsweise Erwartungswert (EV) oder Fold Equity. Im Cash Game ist er recht erfolgreich, allerdings konnte er diesen Erfolg noch nicht auf Turniere übertragen. Genau hier setzt Sklansky an und erklärt, was der Cash-Game-Spieler ändern muss, um ein ebenso erfolgreicher Turnierspieler zu werden. Da das Buch in seiner ursprünglichen Fassung aus dem Jahr 2002 die Turnierstrategien an verschiedenen Pokervarianten verdeutlichte und für verschiedene Pokervarianten gleichermaßen gültig ist, ist es auch von Vorteil andere Pokervarianten neben dem beliebten No-Limit Holdem zu kennen. Um der zunehmenden Verbreitung von No-Limit Holdem gerecht zu werden, hat Sklansky jedoch ein Kapitel in dieser Auflage hinzugefügt, das sich mit Konzepten und Strategien befasst, die ganz besonders und speziell für diese Variante gelten.
Sklansky macht deutlich, dass ein guter Cash-Game-Spieler noch lange kein guter Turnierspieler sein muss und dass man Anpassungen an seinem Spiel vornehmen muss, wenn man vom Cash-Game-Table an den Turniertisch wechselt. Eine buchstäblich gewinnbringende Lektüre für fortgeschrittene Spieler.