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 Gabriel Burns, Folge 30: Weiß


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Der Showdown beginnt: Vancouver liegt seit wenigen Minuten in völliger Dunkelheit, die Medien haben noch keine Ahnung warum in der gesamten Stadt kein einziges Licht mehr brennt. Die Telekommunikation liegt brach, der einzige Hinweis auf die Ereignisse in Vancouver kommt von einem Hobbyfunker und dieser faselt in seiner Panik etwas von Kindern ...

Die lang erwartete Jubiläumsfolge ist endlich da. Die dreißigste Folge von "Gabriel Burns" mit dem Titel "Weiß" hat lange auf sich warten lassen und hohe Anforderungen zu erfüllen. Ob die Wünsche des Hörers erfüllt werden, kommt auf den Anspruch des Einzelnen an. Die Story an sich ist leider recht träge. Von Action gibt es keine wirkliche Spur und generell fühlt man sich, als wäre man in einer Zeitlupensequenz gefangen. Für diesen Umstand wird man allerdings durch einige (endlich) aufgelöste Geschehnisse durchaus entschädigt - ein seit längerem bestehender Kritikpunkt wurde somit teilweise ausgeräumt.
Natürlich muss man dem Hörer nicht immer alles auf die Nase binden, aber wer wartet schon gerne etliche Folgen, bis die Zusammenhänge endlich klar werden, gerade wenn die Veröffentlichungsintervalle größer werden ...?

Positiv muss man aber noch einmal hervorheben, dass in dieser Folge endlich einige Handlungsstränge aufgelöst werden und der Hörer in den Genuss von einigen Teilen der Wahrheit kommt. Gerade nach den doch etwas schwächeren vorherigen Folgen ist dies Balsam für die Seele. Auch das Ende ist richtig gut geworden und bietet einen spannenden und würdigen Abschluss der Folge.

Das Hörspiel kommt nicht richtig in Fahrt, das liegt nicht nur an der Handlung, sondern auch am Erzähler. Jürgen Kluckert betont und dehnt jedes Wort sehr ausführlich, so dass eben der oben angesprochene Zeitlupeneffekt sich als Vergleich quasi aufdrängt. Hinzukommt, dass es in dieser Folge auch mehr und längere Erzählerpassagen gibt. Im Klartext: Er spricht seine Rolle nicht schlecht, nur sehr betont und das ist wahrscheinlich Geschmackssache. Die Sprecher"leistungen" sind generell alle sehr gut, wenn man der Regie den Zeitlupeneffekt beim Erzähler einfach mal als gewollt unterstellt.
Die Atmosphäre rund um Vancouver ist allerdings, wie gewohnt, genial. Drückend, energiegeladen, einfach erstklassig. Alles klingt wie es klingen soll und das sollte man zur dreißigsten Folge noch einmal klar herausstellen: Es gibt nur wenige Hörspielserien, welche eine solche Atmosphäre aufbieten, um den Hörer in das Hörspiel hineinzuziehen, das verdient ein Lob.

Fazit:
Die lang erwartete Folge kann nur teilweise überzeugen. Die Handlung ist recht schwach, nur das Ende reißt den Hörer mit. Die Inszenierung ist hingegen durchaus gelungen und die Geschichte wird in der gewohnt starken Atmosphäre vorgetragen. Auf in die nächste Phase ...

Nicolas Gehling



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. November 2008 | Laufzeit: 54 Minuten | Preis: 6,95 Euro

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