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Auf der Rückkehr von einer Halloween-Party werden der dreizehnjährige Jack Flint und sein Freund Kerry Malone von seltsamen Schattenwesen angegriffen. Als sie in dem düsteren Wald Cromwath Blackwood durch einen Steinkreis fliehen, landen sie urplötzlich in einer völlig anderen Welt. Nun haben die beiden Jungen nichts als einen seltsamen Stein, den Jack kurz vor seiner Flucht erhalten hat, und ein rätselhaftes Buch. Bald stoßen sie auf ein Mädchen, das in der fremdartigen Welt zuhause ist. Sie erfahren, dass Corriwen Redthorn die Tochter des Königs ist, doch ihr Onkel Mandrake hat die Macht im Land an sich gerissen und Corriwens Vater und ihren Bruder ermordet. Nun ist sie in ihrem eigenen Land als Gesetzlose auf der Flucht.
Jack und Kerry begreifen mit Staunen, dass sie sich nun in Tewair befinden, dem alten Irland, das die beiden Freunde aus zahlreichen Sagen und Mythen kennen - und alles scheint wahr zu sein! Während Kerry und Jack schnellstmöglich wieder nach Hause wollen, will Corriwen gegen ihren verräterischen Onkel Mandrake kämpfen. Der jedoch hat einen Pakt geschlossen mit der bösen Hexe Morrigan, die Tod und Verderben über alle Welten bringen will ...
Mit "Jack Flint und der Bann des Herzsteins", dem ersten Teil einer Fantasytrilogie, entführt uns der Autor Joe Donnelly in die Welt der irischen und keltischen Sagen und Mythen, in die Welt von bösartigen Kelpies und Banshis, aber auch in die Welt von so berühmten irischen Helden wie Cú Chulainn.
"Tewair" ist der altirische Name für den Hügel Tara, der in Nordirland liegt und um den sich eine ganze Reihe von Legenden und Mythen ranken. An und für sich eine gute Idee, aber zu Beginn enttäuscht das Hörbuch erst einmal etwas, weil die Geschichte so wenig originell startet. Ein Junge, dessen Vater verschollen ist und der plötzlich in einer merkwürdigen Welt landet, ein magischer Stein und ein ebenso magisches Schwert, viele Hindernisse in Form von Monstern und Ungeheuern - das sind altbekannte Fantasyzutaten, die man so und ähnlich in hunderten Kinderbüchern findet. Bei vielem lässt der Herr der Ringe grüßen - zum Beispiel, wenn Jack eine magische Verletzung erleidet, die ganz genauso beschrieben wird wie die, die Frodo von den Ringgeistern erhält, oder wenn ein Schwarm Krähen die Kinder attackiert.
Was den Hörer bei der Stange hält, ist die Lesung von Stefan Kaminski. Dass Kaminski ein ausgezeichneter Sprecher ist, ein Star am Hörbuchhimmel, ist vielen ja bekannt, und in "Jack Flint und der Bann des Herzsteins" zieht er wirklich alle Register seines Könnens. Grandios ist etwa die Szene, wenn er Mandrake mit verschiedenen Stimmen sprechen lässt; hier läuft einem wirklich ein Schauer über den Rücken! Manchmal sind Kaminskis Stimmen so unterschiedlich, dass man wirklich glaubt, mehrere verschiedene Sprecher zu hören.
Die Geschichte selbst ist keinesfalls schlecht und entwickelt nach und nach eine ziemliche Spannung, nur originell ist sie eben nicht. Drei Kinder sind auf der Flucht vor bösen Verfolgern, geraten immer wieder in neue Gefahren und werden daraus errettet, das ist nicht neu - man kann es sich aber durchaus gut anhören. Vor allem Kinder wird die Geschichte begeistern, für fantasybegeisterte Erwachsene dürfte sie weniger interessant sein.
Auf Englisch ist bereits der zweite Teil unter dem Titel "Jack Flint and the Spellbinder's Curse" erschienen, für 2010 ist Teil "Jack Flint and the Dark Ways" angekündigt.
Fazit: Routinierte Fantasykost in der Welt der alten irischen Sagen und Mythen, spannend vor allem für ältere Kinder. Die Romanvorlage ist eher mittelmäßig, aber die Lesung von Stefan Kaminski grandios!