Peter, Susan, Edmund und Lucy sind ganz normale Kinder, aber einst waren sie Könige und Königinnen in dem geheimnisvollen Land Narnia. Als sie eines Tages auf ihren Zug warten, fühlen die Geschwister, wie etwas an ihren zerrt. Sie merken, dass es dabei nicht mit rechten Dingen zugeht - und finden sich bald darauf auf einer einsamen Insel wieder! Nachdem die Kinder die Insel ausgiebig erkundet und ihr Lager in einer Ruine aufgeschlagen haben, kehren immer mehr schöne Erinnerungen an die Zeit in Narnia zurück. Ihnen fällt auf, dass die Insel eine gewisse Ähnlichkeit zu ihrem früheren Königreich aufweist und bald stellt sich heraus, dass sie tatsächlich wieder in Narnia sind. Allerdings läuft die Zeit hier viel schneller ab als in der Menschenwelt, sodass die Zeit ihrer Regentschaft bereits mehr als tausend Jahre zurück liegt.

Die Kinder treffen auf der Insel den Zwerg Trumpkin, dem sie das Leben retten. Er erzählt ihnen von den Veränderungen, die das Land durchgemacht hat. Die Telmarer, ein Menschenvolk aus dem Westen, haben Narnia erobert und deren Einwohner, die sprechenden Tiere und Fabelwesen wie Faune oder Zwerge, vertrieben. König Miraz herrscht nun über das Land, allerdings hat er den Thron nicht rechtmäßig erworben. Der junge Kaspian, sein Neffe, ist der rechtmäßige Thronerbe. Er hat einige Jahre sicher in der Obhut von Miraz gelebt, bis dieser einen Sohn gezeugt hat und sich nun des Prinzen entledigen will. Kaspian muss fliehen, er schließt sich den faszinierenden Alt-Narnianern an. Doch um seinen Thron und Narnia für die magischen Wesen zurückerobern zu können, braucht er die Hilfe von Peter, Susan, Edmund und Lucy ...

Die Geschichten um das magische Land Narnia gehören seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Kinderbüchern und verzaubern jung und alt. Mit "Prinz Kaspian von Narnia", dem ursprünglich zweiten Band der Reihe, wenn man nach der chronologischen Reihenfolge der Entstehung geht, entführt C. S. Lewis seine Leser wieder in eine fremde, spannende Welt, der er viele neue Facetten hinzufügt. So ist es eigentlich auch nicht das Abenteuer von Kaspian oder den Geschwistern, das die Leser in den Bann zieht - denn dieses verläuft größtenteils geradlinig und recht vorhersehbar, wenngleich es nie langweilig wird -, sondern das magische Land Narnia. Dessen Bewohner, ob nun menschlich oder Fabelwesen, die Landschaften, die Bräuche, politische Konflikte und die gewaltigen Veränderungen, die Narnia durchgemacht hat, beschreibt Lewis auf faszinierende und sehr glaubhafte Weise, sodass es leicht ist, sich Narnia vorzustellen und mitzufiebern, wenn es um das Schicksal des Landes geht.

Störend ist bisweilen nur die christliche Symbolik, die Lewis oft alles andere als dezent einsetzt. Der Autor, ein gläubiger Christ, verarbeitet hier viele Themen wie den Wandel der Kirche, das für abgeschlossen erklärte Zeitalter der Wunder, die Kraft des Glaubens und wahre Jüngerschaft.
Wen dies nicht stört oder wem es nicht auffällt, was besonders bei sehr jungen Lesern der Fall sein dürfte, der sollte sich den Klassiker aus dem Bereich phantastischer Literatur für Kinder nicht entgehen lassen. Zudem bietet das Buch auch zahlreiche Bilder der Verfilmung aus dem Jahr 2008 und eine liebevolle Gestaltung mit vielen Illustrationen.