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Die Lexikologie und die Lexikographie sind zwei miteinander verwandte und wichtige Themen der Sprachwissenschaft. Im Studium werden beide in kombinierter Betrachtung jedoch nur selten hinreichend vertieft, und so will Michael Schlaefer mit dem Buch "Lexikologie und Lexikographie" eine Einführung bieten, die sich vor allem an Studierende und Lehrende der Linguistik richtet.
Die Wortschatzforschung und die Abfassung von Sprachwörterbüchern sind Themen, die eng im Zusammenhang zueinander stehen und sinnvollerweise zusammen betrachtet werden. Die Gliederung des vorliegenden Sachbuchs wird von den beiden grundlegenden Themen dominiert: Zwei große Kapitel befassen sich mit sämtlichen Aspekten der sprachwissenschaftlichen Disziplinen, begonnen wird mit der
Lexikologie. Zunächst bestimmt eine kurze Einführung das Arbeitsgebiet näher und sorgt so für eine erste Orientierung. Für die Lexikologie bietet der Autor viele grundlegende Informationen wie die Erklärung, was sprachliche Zeichen überhaupt sind und wie sie aufgebaut sind, wie Wörter gebildet werden und was dabei zu beachten ist, und gibt einen Überblick über die Arten der Phrasenbildung. Anschließend geht es an die Betrachtung der Wörter im Lexikon. Fragen wie Wie ist ein Lexikon aufgebaut? und Wie stehen verschiedene Wortschätze zueinander? stehen hier im Mittelpunkt. Auch der historischen Entwicklung der Lexik, also des Wortschatzes, wird ein Unterkapitel gewidmet.
Es folgt das zweite große Kapitel
Lexikographie. Auch hier legt eine kurze Einführung die Ziele des Kapitels dar und gibt eine erste Orientierung. Aufgaben und Produkte der Lexikographie sind ebenso Gegenstand der einzelnen Unterkapitel wie die Auswahl und die Organisation von Wissen. Zudem werden verschiedene Wörterbuchtypen mit ihren besonderen Eigenschaften vorgestellt. Die richtige Benutzung eines Wörterbuchs, die historische Komponente des Themas sowie ein Einblick in die lexikographische Praxis runden das Kapitel ab.
Neben einem Vorwort und einer allgemeinen Einführung zu Anfang des Buches gibt es am Ende ein sehr ausführliches Literaturverzeichnis, in dem sich eine große Auswahl an Bibliographien, Wörterbüchern sowie Handbüchern und Einzeldarstellungen finden lässt. Zudem kann der Leser durch Worterklärungen der Fachtermini sein Wissen auffrischen. Ein Register darf bei einer solchen Informationsfülle natürlich nicht fehlen.
Michael Schlaefer widmet sich zwei wichtigen Themen der Sprachwissenschaft auf gehaltvolle Weise. Knapp formulierte Grundlagen zeigen deutlich, dass sich das Buch an Linguisten, ob Studierende oder Lehrende, und weniger an Laien wendet. Zudem wird ein gewisses Maß an Grundwissen vorausgesetzt, mit dem sich Sachverhalte wesentlich schneller nachvollziehen lassen. Der Leser wird im Laufe der zweihundert Seiten mit einer Fülle an Informationen überhäuft, kaum ein Gebiet der Lexikologie und der Lexikographie bleibt außen vor. Damit dieses geballte Wissen den Leser nicht erschlägt, wurden viele optische Hilfen eingebaut, von den üblichen Formatierungen bis zu Tabellen, Aufzählungen und Beispielen. Das lockert die anspruchsvollen und bisweilen ein wenig trockenen Texte auf und erleichtert das Verständnis.
Besonders gelungen sind der immense Umfang an weiterführender Literatur, der die selbständige Beschäftigung mit dem Thema vereinfacht, und die Worterklärungen, die vor allem Studenten des Grundstudiums bei der Lektüre entgegenkommen.
Mit der Einführung "Lexikologie und Lexikographie" erhält der Leser umfassende, anspruchsvoll aufbereitete Informationen zu zwei wichtigen Themen der Sprachwissenschaft. Das geballte Wissen auf nur zweihundert Seiten verlangt ein selbständiges, vertiefendes Studium, bietet aber sämtliche wesentlichen Fachtermini, um sich mit den Themen näher zu beschäftigen.