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Immer mehr Brett- und Kartenspiele kommen auf den Markt, die ganz besonders die Reihe der Rollenspieler und derer, die es werden wollen, ansprechen. Je nachdem wie ernst sich das Spiel nimmt, ist es mal enger am Thema oder orientiert sich lediglich am Stil. Das Kartenspiel "Zum roten Drachen" ist eindeutig eines der humorvollen Sorte.
Nachdem der Drache erschlagen, die Prinzessin gerettet oder auch nur das letzte Missgeschick beseitigt ist, machen es sich die tapferen Recken Deirdre, die Priesterin, Fiona, die Launische, Gerki, der Heimtückische, und Zot, der Zauberer, es sich in der Taverne gemütlich. Hier wird fleißig gebechert und um Geld gespielt. Und genau dies ist es auch, was die Spieler in Gestalt eines der Charaktere tun müssen. Nur wer bis zuletzt nicht volltrunken ist und noch Geld besitzt, gewinnt das Spiel.
Vor Spielbeginn suchen sich die Spieler den Charakter aus, den sie übernehmen wollen. Jeder bekommt damit auch den dazugehörigen Kartenstapel, von dem er im Laufe des Spiels immer wieder Karten auf seine Hand ziehen kann. Dann erhält jeder noch ein Startkapital und einen Stapel mit zwei Getränkekarten. Um die Übersicht nicht zu verlieren, gibt es für jeden der vier Spieler eine Spielertafel, auf der man seinen Alkoholgehalt und seine Trinkfestigkeit dokumentiert. Überschneiden sich die beiden Marker, ist man betrunken und scheidet aus.
Im Charakterstapel jedes Spielers sind ganz unterschiedliche Karten, mit denen man, wenn man geschickt spielt, den anderen gegenüber einen kleinen Vorteil hat. Der Zauberer zum Beispiel besitzt Pooky, das psychotische Kaninchen, das er mit der richtigen Karte auf Mitspieler hetzen und damit ihre Trinkfestigkeit verringern kann. Gerki hingegen mogelt beim Kartenspiel und kommt so rasch wieder zu Geld. Die launische Fiona hat weniger Trickkarten, um an Geld zu kommen, ist aber gut im Trinken und lässt sich auf dem Gebiet nichts vormachen. Und Deidre wird von ihrer Göttin beschützt, die sie oftmals vor den Auswirkungen des Alkohols bewahrt.
Dadurch spielt sich jeder Charakter ein wenig anders, so dass das Spiel interessant bleibt. Im Grunde besteht jeder Spielzug aus vier Aktionen. Zu Beginn darf man unerwünschte Karten ablegen und bis zu sieben Karten von seinem Charakterstapel neu ziehen. Danach darf man eine Aktion ausspielen, egal ob man so eine Zockrunde einleitet, mit Tricks an Geld kommt oder andere Spieler Trinkfestigkeit verlieren lässt. Dann nimmt man eine Karte vom Getränkestapel und legt sie bei einem beliebigen Spieler ab. Und als letztes zieht man eine Karte vom eigenen Trink-mich-Stapel und folgt den Anweisungen.
"Zum roten Drachen" ist ein kurzweiliges und unterhaltsames Kartenspiel, in dem es darum geht, die anderen unter den Tisch zu saufen und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Durch geschickt eingesetzte Karten, die jederzeit gespielt werden können, ist jede Aktionsrunde spannend, da man nie weiß, welches Getränk auf einen wartet und ob man nicht vielleicht ungewollt Gold ausgeben muss. Besonders die lustigen Kartentexte und die passenden Illustrationen sorgen für eine Menge Spaß. Natürlich macht dieses Spiel am meisten Laune, wenn man es voll besetzt spielt. Genau das Richtige, wenn man gerade keine Charakterblätter und Würfel auspacken will und für etwas Kurzweil sorgen möchte.