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Nach "Der zweite Schöpfer" und
"Engel des Todes" ist der dritte Teil der "Straw Men"-Reihe erschienen.
Ward und Nina haben sich in einer einsamen Waldhütte verkrochen, um ihre Ruhe nach den Ereignissen der letzten Zeit zu haben. Doch die Ruhe ist begrenzt, denn Nina, die Ermittlerin, wird von ihrem Chef gebeten, wieder an ihren Arbeitsplatz zurück zu kehren, da eine neue Mordserie die Gegend um Thornton, Virgina, erschüttert. Zudem ist die Hütte nicht mehr sicher, da Wards psychopathischer Zwillingsbruder Paul, der "Upright Man", aus einem schwer bewachten Gefangenentransporter ausgebrochen ist.
Wie aus den vorigen Bänden bekannt ist, sind Ward und Paul getrennt aufgewachsen, Paul ist ein wichtiges Mitglied der "Straw Men", einer Gesellschaft, die sich in einem Kampf gegen die Zivilisation, wie wir sie kennen, befindet.
Die Straw Men haben alle wichtigen Institutionen infiltriert, daher stehen Ward und Nina bei ihrer Suche nach der Wahrheit schnell wieder alleine da. Doch als Nina spurlos entführt wird, muss Ward sie suchen, in der Hoffnung, nicht zu spät zu kommen. Diese Suche wird für ihn wichtiger als die Verhinderung des "Tags der Engel", den die Straw Men in Massenmails ankündigen
Es gibt viele Handlungsstränge in diesem Thriller, die gleichbedeutend erscheinen: zunächst natürlich die Suche nach dem Mörder - oder der Mörderin - der Männer, die mit abgeschlagener Hand aufgefunden werden, dann noch Ninas Versuche, die Unschuld der Verdächtigen zu beweisen, zudem allgegenwärtig die Suche nach den Straw Men und ihren Köpfen. Zu guter Letzt noch die Geschichte von ein paar gelangweilten Jugendlichen aus reichen Elternhäusern, die zunächst lediglich mit Drogen dealen, doch sehr schnell durch Intrigen tiefer in den Sog der Kriminalität geraten.
Bei all dem den Überblick zu behalten und vor allem die Zusammenhänge zu erraten, ist gar nicht so einfach. Doch, wenn die Auflösung endlich kommt, macht sie auch Sinn.
Beim Verständnis hilft auch der einfache Schreibstil, der, neben der spannenden Geschichte, dafür sorgt, dass man schnell lesen kann, um zu erfahren, was noch alles passiert und wer eigentlich hinter den Straw Men steht.
Verschwörungstheorien sind immer ein heißes Pflaster, so auch in diesem Fall. Die Straw Men werden mit allen möglichen Mythen und historischen Ereignissen verbunden, ähnlich wie es den Freimaurern in Büchern oft geschieht - und auch diese kommen vor. Das wirkt ein wenig dick aufgetragen, aber das haben Verschwörungstheorien in Thrillern ja an sich
Ein großer Showdown beendet das Buch, auch wenn die Frage offen bleibt, ob dies jetzt wirklich das absolute Ende der Reihe war
Wenn man die vorigen Bände nicht gelesen hat, ist es schwer, sich in die Handlung einzufinden, auch wenn die wirklich wichtigen Begebenheiten meist nochmals erwähnt werden.
Wenn man die anderen beiden Bücher aber schon kennt, kann man von diesem Buch ein paar Stunden gut unterhalten werden, da es leicht und flüssig zu lesen ist und auch die Handlung nicht unspannend ist.