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Meredith Mitchell hat sich in "Pooks Common", einer einsamen Siedlung unweit von Bamford, eingemietet. Ihre Bekannten sind für eine Weile nach Dubai umgesiedelt und überlassen der Ex-Botschafterin ihr Cottage. Von dort muss sie nach Neujahr jeden Tag nach London pendeln, wo sie einen ungeliebten Schreibtischjob im Auswärtigen Amt antreten muss.
Zu ihrer Freude erwartet sie ein Willkommensgruß von Alan Markby an der Tür ihrer neuen Behausung. Der Inspektor hat erfahren, dass sich Meredith nach achtzehn Monaten der Trennung wieder im Lande befindet. Meredith befürchtet zwar, dass Alan mehr will als nur ihre Freundschaft, hofft aber, damit klar zu kommen.
Leider wohnen in "Pooks Common" fast nur Wochenendgäste. Einzig gegenüber wohnt mit Harriet Needham eine nette junge Frau, mit der sich Meredith sofort anfreundet. Jetzt gilt es nur noch, die Weihnachtsfeiertage unbeschadet zu überstehen. Zu Merediths Entsetzen kommt jedoch Harriet bei einem Reitunfall ums Leben. Die "Bamforder Jagd", heftig umstritten und in diesem Jahr von vielen angefeindet, ist damit zu Ende, ehe sie richtig angefangen hat. Das einzige, was Meredith und Markby bei diesem Unfall stört, ist die Tatsache, dass Harriet vor dem Unfall nicht nur viel Alkohol zu sich genommen zu haben scheint, sondern auch eine große Dosis Tranquilizer. Nicht nur die Putzfrau der jungen Frau bestreitet vehement, dass Harriet jemals auch nur eine einzige dieser Tablette ihr Eigen genannt hätte - sie hatte eine extreme Abneigung gegen jede Art von Medikamenten. Doch wer könnte ein Interesse daran gehabt haben, die anscheinend sehr beliebte junge Frau umzubringen?
Nachdem im Januar 2008 "Mord ist aller Laster Anfang" bei Lübbe erschienen ist, gibt es seit Juli 2008 die zweite Hörbuchumsetzung der "Markby & Mitchell-Romane" von Ann Granger. Wieder spricht die glänzend aufgelegte Eva Michaelis die gekürzte Fassung des Romans.
Leider aber gerät die erste Stunde zu einem wahrhaft langweiligen Start. Nichts passiert, außer quälend langatmigen Gedanken über die Unmöglichkeit einer Beziehung zwischen Meredith und Alan. Das hat man bereits nach dem ersten Buch abgehakt oder herbeigesehnt. Doch die immerwährende Wiederholung der Einwände seitens Meredith reißt irgendwann niemanden mehr aus der Lethargie, die sich beim Zuhören einstellt.
Hinzu kommt, dass von einem Kriminalfall weit und breit keine Spur ist. Auch nach drei der vier CDs gibt es in "A Season for Murder" keine Mordsaison, weil es schlicht keinen Mord gibt. Zwar überschlagen sich die Ereignisse in der letzten halben Stunde, doch hat man vorher bereits jegliches Verständnis für diesen Fall verloren.
Leider entbehrt dieses Hörbuch auch des typischen Flairs der Kriminalromane von Ann Granger. Denn sämtliche Kürzungen sind genau diesem Teil der Geschichte geschuldet. Hat man vor allem beim zweiten Roman das Gefühl, eine nette, ruhige und stimmige Geschichte über Meredith und Alan zu lesen - denn genau das ist "Fuchs, du hast die Gans gestohlen" in erster Linie -, verortet sich das Hörbuch im Niemandsland zwischen einer langweiligen Kriminalhandlung und einer nicht minder uninteressanten Beziehungsstudie.
Sehr gelungen ist das Layout der CD-Hülle. Einzig die schlechte Qualität der weichen Pappe ist zu bemängeln. Sehr schnell ist die Hülle platt und zerdrückt und wenig ansehnlich geworden - schade, dass es nicht zu einer Hartplastik-Box gereicht hat.
Nein, der zweite Granger ist öde. Nur Fans der Markby & Mitchell-Reihe, die nicht einen der Fälle entbehren wollen und den guten Vortrag von Eva Michaelis hören wollen, sei diese Produktion empfohlen. Alle anderen sollten entweder das Buch lesen und die dort entstehende Atmosphäre in Ruhe genießen oder die Finger ganz von "Fuchs, du hast die Gans gestohlen" lassen.