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 Dragonball: Dragonball Origins

Serie: Dragonball
Verlag: Atari

Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ton


Son-Goku und die Gruppe Z sind mittlerweile schon richtig heimisch geworden auf allen Konsolen, sind sie doch spätestens seit der japanischen Erstausstrahlung des Anime-Hits "Dragonball Z" 1989 auch in der Videospielindustrie massenweise vertreten. Vor allem das Genre der Beat-?em-ups hat Atari in den letzten Jahren mit seinen Dragonball-Z-Games geradezu überflutet. Mit "Dragonball Origins" für Nintendo DS wendet sich Atari nun um 180 Grad von seinem bisherigen Kurs ab: "Dragonball Origins" ist ein Action-Adventure und - wie der Name schon sagt - nach Jahrzehnten wieder ein Ableger, der nicht von "Dragonball Z" erzählt, sondern von der guten alten Dragonball-Saga, wie sie ihr Schöpfer Akira Toriyama ursprünglich im Sinne hatte.

Der Spieler darf in "Dragonball Origins" die frühesten Abenteuer des kleinen und weltfremden Jungen Son-Goku nachspielen. Das erste Level dient als Tutorial, in welchem der Spieler in die grundlegende Steuerung eingeweiht wird und schon seinen ersten, wenn natürlich auch kaum herausfordernden Bosskampf bestehen darf. Die Begegnung Son-Gokus mit dem verwöhnten wie vorlauten Mädchen Bulma, die sich auf der Suche nach den sieben Dragonballs des Drachen Shenlong befindet, bildet dann den Auftakt zu einer Reihe aufregender Abenteuer, in denen Freunde gefunden, Gegner verkloppt und Rätsel gelöst werden müssen. Der Umfang der Episoden, die in "Dragonball Origins" Verarbeitung gefunden haben, reicht vom Anfang der Manga-Reihe bis hin zum 21. Kampfsportturnier, an welchem Son-Goku und Kuririn (im Deutschen bekannt als Krillin) teilnehmen. An dieser Stelle sei den Entwicklern das erste Lob von vielen zugesprochen, denn sie halten sich sehr genau an die Manga- beziehungsweise Anime-Vorlage: So trifft der Spieler etwa auf das verwandlungskünstlerische Schwein Oolong, begegnet dem Mädchen gegenüber verklemmten Wüstenräuber Yamchu, muss das brennende Schloss des Rinderteufels löschen oder die Weltherrschaftspläne des gehässigen Gnoms Prinz Pilaf vereiteln.

Die Steuerung selbst geht angenehm und größtenteils reibungslos über den Touchscreen vonstatten. Durch Antippen einer bestimmten Stelle am Bildschirm bewegt sich Son-Goku in die entsprechende Richtung, wahlweise kann auch auf das Steuerkreuz zurückgegriffen werden - im Gegensatz zu den Kampfaktionen, welche rein mit dem Touchpen ausgeführt werden. Das Arsenal an Kampftechniken und Kombos hält sich zu Beginn des Spiels in Grenzen, später kommen dem Dragonball-Fan bekannte Techniken wie etwa der Mönchsstab oder das Kame-hame-ha hinzu.

Was "Dragonball Origins" zu einer echten Kaufempfehlung für Fans macht, ist die allgegenwärtige Nähe zur Anime-Vorlage. Der Stil Akira Toriyamas wurde perfekt eingefangen, der Spieler findet sich das gesamte Game hindurch nostalgisch in Erinnerungen ob dieses Manga-Juwels schwelgend. Gerade in den liebevoll in Szene gesetzten Zwischensequenzen wird der Dragonball-Liebhaber von Déjà-vus geradezu überrollt, Charaktere und Situationen aus dem Original sind sofort wiederzuerkennen und erwecken die Handlung mehr als einmal zum Leben. Egal ob der alte Kampfsportmeister und Lustgreis Muten Roshi angesichts einer nackten Bulma das große Nasenbluten bekommt, Son-Goku ein Mädchen am Fehlen der "Bälle" identifiziert oder die Helden erkennen müssen, dass sich manch eine blauhaarige und naive Frau durch Niesen in eine blonde, Männer hassende Amazone verwandeln kann - Kenner von Toriyamas Manga-Meisterwerk werden diese mit einem Augenzwinkern präsentierten Momente zuhauf vorfinden. Ein echter Pluspunkt, wie er leider allzu selten in den Videospielumsetzungen von Anime-Hits vorzufinden ist.

Als das i-Tüpfelchen propagiert Atari den japanischen Originalsoundtrack, der laut Cover Eingang in "Dragonball Origins" gefunden haben soll. Das trifft insofern zu, als das flotte Intro des Spiels mit dem japanischen Titelsong unterlegt ist - ein Augen- wie auch Ohrenschmaus für Fans von Son-Goku und seinen Freunden. Für die Sprachsamples hat man sich aber bedauerlicherweise am Büffet der US-Version der Animereihe bedient, hier hätte Atari entweder auf die japanischen Originalsprecher oder - für hierzulande - die deutsche Synchro zurückgreifen sollen. Der Soundtrack des Games selbst rundet den Charme der liebevoll gestalteten Levels ab, ohne aber erinnerungswürdig zu wirken.

Der Umfang der Story stimmt, mehr als 50 Levels warten darauf, gemeistert zu werden. Etwas spärlich fallen hingegen die Boni aus: Zwar kann der Spieler bis zu 200 verschiedene Trophäen zu den unterschiedlichsten Charakteren und Gegnern sammeln, doch wäre hier mehr auch tatsächlich mehr gewesen. Auch die Auswahl mehrerer Schwierigkeitsgrade hätte dem Spiel keinen Abbruch getan.

Shenlong hat unsere Wünsche erhört: Endlich wieder einmal ein Spiel zur guten alten Dragonball-Saga! Atari hat sich in "Dragonball Origins" die Vermittlung der unvergleichlichen Atmosphäre von Toriyamas Anime-Klassiker zum obersten Gebot gemacht und ein ordentliches Action-Adventure für alle mit einem Touchpen bewaffneten Gelegenheitsspieler herausgebracht. Bleibt nur zu hoffen, dass die Reise von Son-Goku und seinen Freunden auf Nintendo DS bald fortgesetzt wird ?

Michael Höfel



| Erschienen: 1. Dezember 2008 | FSK: 16 | NDS | Preis: 39,99 Euro

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