2067 kommt es zum Eklat. Japan ist nicht einverstanden mit dem Plan der UN, sämtliche Forschungen an der Entwicklung von Androiden einzustellen. Des Land schottet sich hermetisch gegen die Außenwelt ab und versteckt sich zehn Jahre lang unter einem Strahlungsschirm, der keinerlei Spionage seitens dem Rest der Welt erlaubt.
Doch 2077 kommt es zu einem bewaffneten Zwischenfall mit einer japanischen Delegation, der die UN veranlasst, die Spezialeinheit "SWORD" damit zu beauftragen, auf japanisches Territorium vorzudringen und den Schutzschirm außer Kraft zu setzen. Die UN befürchtet, dass Japan perfekte Androiden hergestellt hat und den Rest der Welt damit bedrohen will. Unter der Leitung von Juan, einem der wenigen amerikanischen Agenten, die nach dem Beginn der Isolation noch einige Jahre in Japan geduldet wurden, versucht auch seine Lebensgefährtin Vexille, das japanische Festland zu erreichen. Der Versuch misslingt kläglich und scheinbar überlebt nur Vexille die bewaffnete Auseinandersetzung.
Ihr bleibt nur wenig Zeit, den Schergen der neuen Machthaber zu entrinnen, den Schutzschirm außer Kraft zu setzen und herauszufinden, was in Japan in den letzten zehn Jahren passiert ist. Denn außerhalb der belebten Stadt Tokio, die von einer hohen Mauer umgeben ist, besteht Japan nur noch aus flachem, unbewohntem Wüstenland. Und die Menschen innerhalb der Mauer scheinen ebenfalls ein tragisches Geheimnis vor ihr zu verbergen.

2007 brachten die Macher von "Appleseed", einem der herausragendsten Anime der letzten Jahre, erneut einen am Computer generierten Film heraus. "Vexille" ist in drei Varianten erhältlich: einer Single-Disc-Ausgabe mit wenigen Extras, einer Special Edition, die einige Extras auf der zweiten DVD bereithält, und einer Limited Edition, die in einer Metall-Box erschienen ist, sich ansonsten aber nicht von der Special Edition unterscheidet.

Der Film selbst glänzt mit wunderschönen Landschaften, herausragend schönen Settings und hässlichen Körpern, Gesichtern, die sich durch hölzerne Bewegungen von den fließenden und beeindruckenden Actionszenen absetzen.
Könnte man diese seltsame Mischung aus grandioser Brillanz und scheußlicher Simplizität noch akzeptieren und sich an den schönen Bildern erfreuen, schockiert die Story selbst härteste Anime-Fans. So unlogisch, zusammengestückelt, sinnlos und wirr ist "Vexille", dass dem Betrachter nur der optische Genuss bleibt. Und auch der stellt sich nur ein, wenn es Action gibt. Sind die platten, ideenlosen und sehr eindimensionalen Charaktere im Bild, vergeht einem schnell der letzte Rest Begeisterung. Die hölzernen, idiotischen, meist dümmlichen Dialoge können die Geschichte kaum vor dem Absturz retten. Eine halbgare Liebesgeschichte, ein verrückter Wissenschaftler und sein Plan von der Welteroberung, einige Maschinenmenschen, die jedoch nur Staffage sind, machen noch keine Geschichte aus.
Hinzu kommt der wahrhaft idiotische Einfall, Metallwürmer durch die Wüste rasen zu lassen, die direkt vom Planeten "Dune" entführt zu sein scheinen. Doch diese dümmlichen Metallkreaturen hat der Wüstenplanet nicht verdient. Auch dass sie in einer metallenen Welt nichts anderes zu tun haben, als einem Stahlseil in den Tod zu folgen, ist einer der abwegigsten Einfälle der Drehbuchautoren.

Nein, "Vexille" ist keine Genre-Perle, keine Offenbarung, kein neues "Appleseed", wie Werbung, Slogans auf der DVD-Hülle und "gedungene Rezensenten" verlautbaren. "Vexille" ist ein uninspiriertes, ideenloses, hirnrissiges Science-Fiction-Märchen, das einzig von seinen computergenerierten Bildern zu leben versucht - und gnadenlos scheitert.

Ein paar Trailer und die japanische Tonspur können diesen Eindruck leider auch nicht mehr ändern. Einzig die Musik dieses wie ein überlanges Videogame wirkenden Filmes ist hörenswert und macht aus einigen Szenen richtig nette Musikvideos.