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In vielen Studiengängen wird das Erlernen des wissenschaftlichen Arbeitens stark vernachlässigt. So kann es gut sein, dass Studenten das erste Mal bei der Bachelor- oder Studienarbeit vor einem leeren Papier sitzen und eine Arbeit zu einem gewissen Thema verfassen und am Ende auch präsentieren sollen. Damit man dann nicht in eins der vielen Schlaglöcher auf dem Weg zum Erfolg gerät, hat der Verlag w3l nun ein Buch herausgegeben, das sich mit dem wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt.
Nach einigen einführenden Worten und Erklärungen ist das Buch in vier größere Bereiche mit jeweils mehreren Kapiteln unterteilt. Im ersten Bereich wird darauf eingegangen, was wissenschaftliches Arbeiten ist und worauf es dabei ankommt. Dabei werden Qualitätskriterien und Forschung vorgestellt. Danach folgen zwei Exkurse - einmal in die Humanwissenschaften, einmal in die Wirtschaftsinformatik. Außerdem wird der Umgang mit Quellen und die eigene Organisation thematisiert.
Der zweite Bereich des Buches widmet sich wissenschaftlichen Artefakten. So beginnt der Teil des Buches mit einer Abhandlung über Urheberrecht versus Verwertungsrecht. Danach werden verschiedene Formen wissenschaftlicher Artefakte vorgestellt. Hierbei geht es vom Praktikumsbericht bis zur Dissertation. Den größten Teil des Bereiches bildet jedoch der formale Aufbau wissenschaftlicher Artefakte. Die Bewertung derselben schließt den zweiten Bereich ab.
Im dritten Bereich geht es dann um den Erstellungsprozess wissenschaftlicher Artefakte. Hierbei werden Projektpläne, Meilensteine, die Planung und die Kontrolle des Projektfortschritts ebenso thematisiert wie die Rücksprache mit dem Betreuer, das anschauliche Visualisieren komplexer Inhalte und die schriftliche Ausarbeitung.
Den vierten und letzten Bereich des Buches bildet dann die Präsentation der Ergebnisse. Hierbei wird auf die Vorbereitung des Vortrags, die Ausarbeitung und den Vortrag selbst eingegangen und jede Menge Hinweise zum Layout und zur Art des Vortrags gegeben.
Zusätzlich zu den für Fachliteratur typischen Kennzeichnungen des Textes werden alle Themen nochmals in vier Kategorien unterteilt. Diese Kategorien zeigen an, ob es sich beim jeweiligen Thema um Grundlagen-, Vertiefungs-, Spezial- oder Expertenwissen handelt. Besonders hervorzuheben ist, dass die Autoren des Buches auch auf Spezialwissen eingehen, das nur bei einer Auswahl an Studiengängen benötigt wird. Das ist nützlich, wenn man eins dieser Fächer studiert - und ansonsten kann man es durch die Kennzeichnung schnell überspringen. Somit stört es nicht den Lesefluss, gibt aber hilfreiche Informationen.
Insgesamt ist das Buch ziemlich trocken geschrieben. Manche Dinge wird man als Student bereits zur Genüge kennen, andere Dinge sind vollkommen neu. Das Buch bietet einen Überblick über alles und geht davon aus, dass man keine Ahnung von wissenschaftlichen Arbeiten hat. Dies ist aber auch für Studenten von Vorteil, die bereits einige Erfahrung mit wissenschaftlichen Arbeiten gesammelt haben, denn so kann man abgleichen, in welchen Bereichen man eventuell noch Wissenslücken hat.
Der trockene Stoff wird ansatzweise mit Beispielen aufgelockert und verdeutlicht. Dennoch bietet das Buch ganz gewiss keine spannende Bettlektüre. Doch dies ist auch nicht der Sinn des Buches. Sollte im eigenen Studiengang keine Veranstaltung zum wissenschaftlichen Arbeiten stattfinden, sollte man vor Abschlussarbeiten auf jeden Fall dieses Buch zu Rate ziehen. Und auch wenn man bereits einige Erfahrung sammeln konnte, kann dieses Buch durchaus hilfreich sein und die Organisation und Durchführung erleichtern.