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Franzi hat Geburtstag. Doch so richtige Freude kommt nicht auf. Ihre Mama schickt Lucy weg, die Franzi mit zum Fahrrad fahren nehmen möchte, denn Lucy ist Mama zu wild, außerdem hält sie Fahrrad fahren für viel zu gefährlich und anstrengend für Franzi. Franzi fügt sich und tröstet sich mit Schokopudding und Gummibärchen. Doch sie fühlt sich eigenartig und das geht auch nicht mit Süßigkeiten weg wie sonst. Sie spürt, wie etwas in ihr hochsteigt, sie würgen und husten lässt und dann ist er da, der Drache Wut-im-Bauch. Und er ist so wütend, groß und Furcht einflößend, dass Franzi sich lieber hinter dem Sofa versteckt. Der Drache lässt sich nicht abwimmeln und erzählt Franzi, dass sie und er zusammengehören, ob sie es will oder nicht. Außerdem ist er stinkewütend, weil Franzi immer alles "runterschluckt" anstatt zu sagen, was sie möchte. Und so nimmt er sie auf eine Reise mit, bei der die beiden die Wut besser kennenlernen und auf der Franzi so einiges klar wird.
Wut wird oft als unmädchenhaft bezeichnet und seine Gefühle in Form von Wut rauslassen erzeugt oft Ärger mit den Eltern. Doch schluckt man alles nur runter, verdrängt die Wut und schiebt sie beiseite, ist das auch nicht gesund. Denn so werden die eigenen Wünsche und Bedürfnisse ignoriert. Zur gesunden Entwicklung des Selbstvertrauens und Selbstwertgefühls bei Kindern gehört auch mal, die Wut rauszulassen. Franzi begegnet ihrer Wut in dieser Geschichte in Form eines Drachens, der am Anfang sehr böse und sehr groß ist. Bis jetzt hat sie ihre Wut mit Süßigkeiten betäubt. Doch der Drache zeigt ihr, dass sie manchmal ein Recht hat wütend zu sein und dass auch diese Gefühle zu Franzi dazugehören. Je mehr sich Franzi ihrer Wut stellt, umso kleiner wird der Drache. Mit Ärger und Wut umzugehen müssen Kinder erst lernen, dieses Buch kann dabei helfen. Die Figur der Franzi kann ihnen zeigen, wie sich Wut anfühlt, dass es in Ordnung ist, manchmal wütend zu sein und dass man seine Gefühle aussprechen sollte. Die Illustrationen sind farbenfroh und verdeutlichen die Geschichte. Die eigenen Gefühle wahrzunehmen und dann so zu reagieren, dass man sich selbst respektiert, aber auch keinem anderen "auf die Füße tritt", ist noch sehr schwer für Kinder. Die Geschichte von Franzi und ihrem Drachen bietet hierbei Situationen, die den Kindern bekannt vorkommen. Natürlich kann eine Bilderbuchgeschichte keine weitergehende Beschäftigung mit diesem wichtigen Thema ersetzen, aber sie hilft dabei, ins Gespräch zu kommen und diese sensiblen Themen anzusprechen. Durch die schönen Illustrationen und die sensible Wortwahl ist dieses Buch auch schon für kleinere Kinder verständlich und nachvollziehbar.
Ein Buch, das zeigt, dass Wut runterschlucken nicht gesund ist und auch kleinere Kindern Möglichkeiten zeigt, zu seinen eigenen Gefühlen zu stehen. Vor allem aber fördert es den Dialog über Wünsche und Grenzen der Kinder und bietet mit dem Drachen Wut-im-Bauch eine Verbildlichung der Wut, die auch kleinere Kinder verstehen.