Der junge Magier Vigon träumt seit frühester Kindheit davon, die verschollene Stadt Shaba´Yal und ein besonderes, magisches Buch zu finden. Auf seinem Weg von Al´Anfa dorthin schließt sich ihm die Schwertkämpferin Panja an. Gleichzeit machen sich unabhängig davon der Zwerg Rammox sowie die Elfe Allacaya ebenfalls auf, Shaba´Yal zu finden. Rammox wie Allacaya sind jeweils von ihren Völkern ausgesandt wurden, denn eine große Gefahr zieht auf, die ganz Aventurien bedroht - und die Lösung dafür soll in der verschollenen Stadt liegen. Schließlich treffen alle vier Helden aufeinander und beschließen, den Rest der gefährlichen Reise gemeinsam anzugehen. Im Hintergrund versucht der dunkle Meister die Entdeckung der Stadt zu verhindern. Zu diesem Zweck schickt er seine Helferin, eine riesige, intelligente Schlange, aus, um die Gefährten zu töten …

Die Handlung beginnt in einer nicht näher definierten Ebene, eventuell einer der Niederhöllen. Dort gibt es ein Gespräch zwischen dem dunklen Meister, der seine Schlange mitgebracht hat und der schwarzen Tochter. Sofort wird man an John Sinclair erinnert, sofern man nicht einschläft. Später muss der Hörer ein Gespräch zwischen dem Zwerg Rammox und seinen König ertragen, der Rezensent wird diese Darstellung des kleinen Volkes schnell aus seinem Gedächtnis streichen und nicht nach innerer Logik der Handlung suchen …

Jedenfalls macht sich der Magier Vigon aus Al`Anfa aus auf den Wegen nach Shaba´Yal, stellt sich recht doof an, trifft zuerst auf Panja und später auf Rammox und Allacaya. Wenn die Elfen und Zwerge wirklich keine fähigeren Personen haben, die sie auf so eine wichtige Queste schicken können, dann ist leicht erklärt, warum die Menschen die Aventurien dominieren. Obwohl, bei diesem debilen Zwergenkönig scheint es mit den Kurzen eh nicht mehr weit her zu sein. Inhaltlich ist es noch etwas merkwürdig, dass ein junger Magier aus dem fernen Al`Anfa den Weg kennt und die uralten Völker nicht, aber das ist letztlich eines der kleineren Übel.

Die Handlung ist recht vorhersehbar und endet derart offen und schlecht, dass der Hörer völlig unbefriedigt zurückbleibt. Erst wird Shaba´Yal als super-mysteriöse Stadt aufgebaut, dann gelangen die Gefährten eher leicht dort hin und kaum sind sie da, ist das Thema eigentlich auch schon abgehakt. Das ist kein Cliffhanger, das ist, gelinde gesagt, eine Verhöhnung des Hörers.

Der Hörer muss sich erneut auf neue Charaktere einstellen, von denen aber nur die Menschen überzeugen, wobei Vigon den unerfahrenen Trottel mit glücklicherweise großen Fähigkeiten darstellt. Die Geschichte mit Rammox ist völlig konstruiert und die Elfe ist auch nur bedingt überzeugend. War der erste Teil als Auftakt sehr unglücklich und mit Mängeln behaftet und der zweite Teil ein vertontes Kurzabenteuer, so ist der dritte Teil dann insgesamt gesehen ein Ärgernis. Auch fällt auf, dass sich der Autor nicht wirklich gut in Aventurien, speziell in Al`Anfa, auszukennen scheint. Obwohl, einerseits ist Al`Anfa auch im vorliegenden Hörspiel voll mit Sklaven, aber trotzdem ist es für Vigon erschreckend, dass seine Familie im Sklavenhandel verstrickt ist, was doch sehr widersprüchlich ist. Dass Vigon, ein Magier aus Al`Anfa, sich sehr energisch gegen die dunklen Künste ausspricht, ist zwar nicht unmöglich, aber nicht sehr passend für Al`Anfa.

Wie gehabt ist das Cover eher beliebig und das Inlay verzichtet auf jegliche Informationen, die dem Hörer helfen könnten, das Geschehen besser einordnen zu können.

"Die Ruinen von Shaba´Yal" enttäuscht vor allen Dingen inhaltlich, wobei das Ende wirklich ärgerlich ist. Auch wenn man damit Äpfel mit Birnen vergleicht, kann man sich immer noch nur ärgern, dass die geniale DSA-Hörbuch-Reihe eingestellt wurde für die maximal mittelmäßige Hörspiel-Reihe. "Die Ruinen von Shaba´Yal" kann wirklich nur absoluten Fans der DSA-Hörspiel-Reihe empfohlen werden oder Rollenspielern, die alles besitzen wollen, wo DSA draufsteht. Fantasy-Fans bekommen ansonsten sicherlich leicht Besseres.