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In der Reihe "Bildlexikon der Völker und Kulturen" ist vor kurzem der achte Band "Nordeuropa" erschienen, der sich mit den drei Kulturen der Kelten, Germanen und Wikinger beschäftigt.
Nach der Einleitung, in welcher auch erklärt wird, warum gerade diese drei Gruppen zusammengefasst wurden, folgen eine Reihe von großen Persönlichkeiten: Hier finden sich neben Arminius auch Olaf Tryggvason und Vercingetorix. Jedes Portrait wird durch ein kurzes Zitat eingeführt, zudem finden sich an der Seitenleiste die Lebensdaten sowie wichtige Ereignisse im Leben der Person. Abbildungen ergänzen das Portrait: Sie zeigen Gegenstände, die mit der jeweiligen Person in Zusammenhang gebracht werden können.
In den folgenden Teilen nehmen die Abbildungen den größten Platz ein, gemäß der Definition eines Bildlexikons. Die Themengebiete decken alle interessanten Begebenheiten ab: In "Macht und Öffentlichkeit" werden nicht nur die politischen Einrichtungen erwähnt, sondern auch die Rolle der Frau sowie der Krieger und Flotte wird besprochen. In "Götter und Religionen" warten sowohl die alten nordischen oder keltischen Götter als auch das Christentum auf. Neben dem "Alltagsleben" gibt es auch ein Kapitel über den "Totenkult". "Siedlungen" sowie "Zentren und Denkmäler" bilden den Abschluss. Auch hier wird jeder Teilbereich durch ein Zitat eingeführt, das kurz und prägnant die wichtigsten Details erläutert. Die Einführung selbst ist knapp gehalten, aber gut verständlich, und sie erwähnt alles Wichtige. Zusätzlich finden sich hier noch weiterführende Stichwörter. Es gibt sehr viele Abbildungen in diesen Teilen und jede einzelne davon wird im Detail erklärt. Dadurch wird der Leser auf Einzelheiten aufmerksam gemacht, die er sonst übersehen könnte.
Am Ende findet sich noch ein ausführlicher Anhang: Zwei Karten zeigen die wichtigsten Orte von Kelten- beziehungsweise Wikingerfunden. Eine Zeittafel beschreibt kurz die Geschichte der jeweiligen Volksgruppe. Zudem gibt es eine Liste von Museen in den verschiedensten Ländern, die sich mit einer der Volksgruppen befassen - praktisch, wenn man sich die Exponate im Original ansehen möchte. Ein Stichwortverzeichnis, Quellen- sowie Bildnachweise komplettieren das Ensemble.
Dieses Bildlexikon eignet sich sowohl für den interessierten Laien als auch für Studenten, die einen kurzen Überblick über das Feld gewinnen möchten. Die Beiträge sind sehr gut verständlich, wenn auch knapp gehalten; wer mehr über den Totenkult erfahren möchte, wird nicht darum herumkommen, sich ein darauf spezialisiertes Buch zu kaufen. Hier enttäuscht es ein wenig, dass keine weitere Literatur vorgeschlagen wird. Aber in diesem Fall kann man sich trotzdem an die Quellen von diesem Lexikon halten. Die Abbildungen sind ebenfalls gut erklärt: Die vielen Details, die erwähnt werden, erstaunen und begeistern.
Kurzum: Wer sich für die Kelten, Germanen oder Wikinger interessiert und einen Überblick über sie bekommen möchte, dem kann dieses Buch ohne Einschränkungen empfohlen werden.