Die forsche Theodosia hat es satt, dass niemand ihr zuhört. Ihre Eltern arbeiten als Archäologen: Während ihr meist griesgrämiger Vater sich der Forschung in einem alten Museum widmet, ist ihre Mutter in Ägypten unterwegs, um dort längst verschollenen Schätzen von Pharaonen nachzuspüren. Auch Theodosia hat eine wichtige Aufgabe im Museum übernommen, sie erkennt und bannt die dunklen Flüche in den Ausstellungsstücken. Niemand außer ihr spürt die böse Magie, die von den ägyptischen Relikten ausgeht und so würdigt auch niemand ihre Arbeit.

Als Theodosias Mutter das Grab eines Pharaos entdeckt, das voll von verfluchten Gegenständen ist, ahnt das Mädchen bereits, dass ihr großes Unheil droht. Unter diesen Schätzen ist ein besonders gefährlicher, und zwar ein prächtiger Skarabäus, das Herz Ägyptens. Theodosia spürt dessen Macht, weiß aber nicht, dass der Fluch des Amuletts nicht nur ihre Eltern, sondern das ganze Land ins Verderben stürzen könnte. Bald tauchen zwielichtige Gestalten auf, die das Herz in ihren Besitz bringen wollen. Theodosia steht ein schwieriges Abenteuer bevor, wenn sie die dunklen Kräfte abwenden will …

Eingestimmt wird der Leser auf dieses Abenteuer durch wunderschöne Illustrationen von Yoko Tanaka. Diese geben bestens die Atmosphäre des Romans wieder: ein bisschen frech, aber auch unheimlich und skurril. Natürlich ist das Konzept des Kinderbuchs kein besonders originelles, ein freches Mädchen, das den Erwachsenen auf der Nase rumtanzt und eine große Aufgabe meistern muss, solche Konstellationen kennt man. Trotzdem macht es Spaß, die Heldin zu begleiten, deren Memoiren sich besonders unterhaltsam lesen, weil sie gleichzeitig altklug und überlegen sowie naiv und kindisch daherkommt. Theodosia überzeugt die Leser und bietet vielen jungen Mädchen eine gute Identifikationsfigur. Die Nebencharaktere sind dagegen eher etwas flach und stereotyp geraten, sorgen aber teilweise auch für viel Unterhaltung.

Dank des flüssigen Stils der Autorin und der stringent und kurzweilig erzählten Geschichte fliegen die Zeilen nur so dahin, bis man ans Ende des Romans gelangt, das zwar einen guten Abschluss bildet und die meisten im Buch aufgeworfenen Fragen klärt, aber durchaus Raum für eine Fortsetzung lässt.

"Der Fluch der schwarzen Katze” ist ein phantasievolles, unterhaltsames Buch, das besonders junge Leser in ein magisches Abenteuer ziehen wird. Während der Plot nicht viel Neues bietet, muss man die freche Heldin Theodosia einfach gern haben.