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Lexika kann man nie genug haben, für alles scheint es ein eigenes zu geben. Nun auch ein "wahres Lexikon der Gegenwart".
"Gegenwart" erklärt sich schon aus dem Titel heraus, Arschgeweihe gibt es noch nicht so lange, dass man sie als Erscheinung der Vergangenheit deklarieren könnte - leider.
Und "wahr"? Nun, die Einträge spiegeln bestimmt die wahre Meinung der Autoren wider, und auch die Einstellung vieler anderer, die sich nur nicht trauen, ihre Meinung so unverblümt, so direkt und so politisch unkorrekt zu äußern. Für diese ist das Buch, damit sie zustimmend nicken, herzhaft lachen können, aber bei allem dennoch nichts Falsches tun, denn sie lesen ja nur, was andere geschrieben haben.
Was kann man über ein Lexikon schon schreiben?
Es enthält Beiträge zu verschiedenen Schlagworten, die manchmal willkürlich gewählt scheinen. In diesem Punkt macht auch "Arschgeweih" keine Ausnahme.
Allerdings sind die Begriffe nicht komplett willkürlich, sondern zeigen, worüber die drei Autoren sich aufregen und was sie ärgert. Und nicht nur sie, beim Großteil wird der Leser ihnen zustimmen.
Dabei bekommen nicht nur Erscheinungen wie das titelgebende "Arschgeweih" ihr Fett weg, sondern auch ein Parfüm von Burberry für Babies oder die modernen Schraubverschlüsse für Weinflaschen.
Man merkt es schon, die Themenvielfalt ist immens. Ebenso abwechslungsreich sind auch die Gründe, warum dieser oder jener Begriff es in dieses Lexikon geschafft hat.
Eines haben alle Beiträge gemeinsam, auch wenn sie von verschiedenen Dingen handeln und von verschiedenen Autoren geschrieben wurden: Sie sind wunderbar bissig, sarksastisch, unkorrekt, gemein, übertrieben und polarisierend.
Man sollte aber nicht den Fehler machen und einfach behaupten, dass alle Beiträge des Lexikons nur der Unterhaltung dienen oder nur bissig und nur politisch unkorrekt sind. Manche sind viel mehr, zeigen wirkliche Missstände auf und formulieren auf den Punkt gebracht viele Probleme, was man nicht unbedingt erwarten würde.
Dieses Lexikon kann man natürlich nicht auf einen Rutsch durchlesen, dafür gibt es doch zu viele Gemeinheiten, die sich zu sehr ähneln - aber immer wieder mal reinschnuppern, ziellos blättern und am nächsten Seitenhieb hängen bleiben, auf diese Art macht das Buch wirklich sehr viel Spaß.