Vicki Nelson ist Privatdetektivin. Bis vor kurzem arbeitete sie noch bei der Polizei, doch nach einem Unfall haben ihre Augen arg gelitten, sie sieht nicht mehr gut und musste deswegen ihren Beruf aufgeben. Dafür hat sie eine Detektei eröffnet. Als Vicki einen Mord beobachtet, merkt sie schnell, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Bei der Verfolgung des Täters verschwindet dieser spurlos in einer Sackgasse, aus der es kein Entkommen geben sollte. Außerdem ist die Leiche nahezu blutleer. Doch nicht nur die junge Frau interessiert sich für den Fall. Natürlich ist auch die Polizei hinter dem Mörder her, allen voran ihr alter Partner Mike Celluci. Aber es gibt noch jemanden, dem sie begegnet: Henry. Es stellt sich heraus, dass er ein fast fünfhundert Jahre alter Vampir ist, die Morde wurden allerdings nicht von ihm, sondern von einem Dämon verübt. Nun gilt es herauszufinden, wer ihn beschworen hat.

So beginnt die Serie "Blood Ties - Biss aufs Blut", in der sich alles um Vicki, Henry und Mike dreht. Dazu kommt Vickis charmante Assistentin Coreen Fennel: eine Studentin im Gothic-Look, die sich mit Mystik auskennt und die schon alleine wegen ihrer Kleidung auffällt.

In der Regel gibt es zwei Arten von Vampiren in den Unterhaltungsmedien, entweder das Monster oder den romantischen, gut aussehenden Helden. Henry gehört eindeutig zu letzteren. Aber auch Mike ist nicht gerade unattraktiv. So verwundert es nicht, dass es zwischen den beiden immer wieder zu Eifersüchteleien kommt. Genau das macht den Reiz der Serie zu einem großen Teil aus. Vicki flirtet immer wieder mal mit dem einen, dann wieder mit dem anderen. Doch für wen sie sich entscheidet, bleibt in diesen elf Folgen noch ein Geheimnis.

Durch Henry und eine Anzeige, die Coreen geschaltet hat, kommt Vicki immer wieder mit mystischen Fällen in Berührung und wird immer tiefer in die Welt des Unheimlichen gezogen. Auch Mike, der ihr erst nicht glauben will, muss letztendlich einsehen, dass das Übersinnliche existiert. Gemeinsam lösen sie fortan die seltsamsten Fälle um Tote, die wieder lebendig werden, Dunkelelfen, die Kinder stehlen, eine Medusa, die Menschen versteinert, Kinder mit telekinetischen Kräften und ähnliches.

Zwar ist "Blood Ties" deutlich Fernsehunterhaltung, dafür aber gut gemacht und wirklich spannend. Einerseits löst das Team immer wieder neue Fälle, andererseits liegt der Fokus aber deutlich auf der Entwicklung der einzelnen Charaktere. Dazu kommen immer wieder kleine, humorvolle Szenen, die die Serie auflockern und sie besonders liebenswert machen. Etwas schade ist es, dass der Aufdruck auf der Box "Staffel 1 - Alle 11 Folgen" impliziert, dass die Serie hiermit komplett ist, das ist nämlich nicht der Fall. Die erste Staffel besteht insgesamt aus 22 Folgen, die Folgen 12 bis 22 erscheinen im April 2009 in einer weiteren Box. Nicht zuletzt deswegen endet die Geschichte hier etwas offen. Auch schade ist, dass die DVD weder einen deutschen Untertitel für den englischen Originalton noch irgendwelche Extras enthält. Die Vorlage für die Serie liefern die "Blut"-Romane von Tanya Huff, die auch an der Ausarbeitung der Drehbücher beteiligt war.

Die einzelnen Folgen zeigen qualitativ deutliche Unterschiede. Die beiden Doppelfolgen "Blutzoll" und "Der Inquisitor" stechen hier deutlich positiv hervor. Hier spielt auch die Geschichte um Henry die größte Rolle, was sie besonders interessant macht.

Fazit: "Blood Ties - Biss aufs Blut" ist eine gute Romanumsetzung für das Fernsehen. Man kann sich gut mit Vicki identifizieren. Es macht nicht nur Spaß, sondern ist auch spannend, ihr bei der Bearbeitung ihrer Fälle zuzusehen und zu beobachten, wie sich die Beziehung zwischen ihr, dem Vampir Henry und ihrem Ex-Partner Mike entwickelt.