Es gibt keinen Zweifel daran, dass Sherlock Holmes, obwohl die Romane mit ihn vor so langer Zeit geschrieben wurden, immer noch zu den beliebtesten und bekanntesten erfundenen Privatdetektiven zählt. Deshalb sind die Geschichten um ihn und Watson immer noch aktuell, was die neu herausgegebene Hörbuchsammlung "Die Sherlock Holmes Box (braun)" beweist.

Insgesamt enthalten diese vier CDs fünf der seltsamen und manchmal sogar recht grausamen Fälle, die Sherlock Holmes in seiner Schaffenszeit begegnet sind. Gleich zu Beginn entführt der Sprecher Daniel Morgenroth den Leser mitten in eine seltsame Geschichte um Erpressung und Mord. Nicht weniger seltsam und unheimlich ist der darauf folgende Kriminalfall, der einer der wenigen ist, in denen sich Holmes irrt. Und man muss sagen, zum Glück, denn entgegen seiner Theorie löst sich hier alles in Wohlgefallen auf. Um einen abgetrennten Daumen und skrupellose Falschmünzer sorgt sich Watson, als er einen schwer verwundeten Mann zu seinem Freunde geleitet, dem die beiden natürlich nach besten Kräften Hilfe versprechen.

Dann folgt eine etwas längere Geschichte. Hier sucht die junge Helen Stoner den Privatdetektiv auf und befindet sich in Todesängsten. Sie fürchtet, dass sie auf die selbe seltsame Art sterben wird, wie ihre Schwester, die Jahre zuvor, ebenfalls kurz vor ihrer Hochzeit ums Leben gekommen ist. Zum Abschluss dann ist es kein Mordfall, sondern ein rätselhaftes Verschwinden, einer jungen Frau, was Holmes beschäftigt. Kurz nach der ehelichen Trauung stand die junge Braut von Lord Robert St. Simons wegen Übelkeit von ihren Hochzeitsmahl auf und wurde seitdem nicht mehr gesehen.

"Die Sherlock Holmes Box (braun)" umfasst die fünf Geschichten "Der griechische Dolmetscher", "Das gelbe Gesicht", "Der Daumen des Ingenieurs", "Das gefleckte Band" und "Die verschwundene Braut". Diese Sammlung an Erzählungen verschaffen dem Hörer insgesamt einen sehr wohligen Eindruck des Grusels, da es in nahezu allen Vorkommnissen sehr seltsame und mysteriöse Tatsachen gibt, die Arthur Conan Doyle sehr präzise und atmosphärisch zu beschreiben weiß. Auch wenn der frühe Übersetzer anonym ist, verstand er es dennoch den Flair der Geschichten und die Eigenheiten der Dialoge gut ins Deutsche zu übermitteln. Auch der Leser Daniel Morgenroth versteht es, seine Stimme der Stimmung der Geschichten anzupassen und macht die Erzählung so für den Hörer sehr eindringlich.

Wer die kleinen Dialoge zwischen Holmes und Watson liebt und weiß, dass auch der sprachliche Rahmen es ist, der diese Kriminalfälle formt, der darf sich über diese Hörbuchsammlung ungeschnittener Kurzgeschichten über den Privatdetektiv freuen.