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"Schlaflose Stimmen" ist nach
"Flüsternde Schatten" der zweite Band der Serie "Libri Mortis".
Rosalie hat ihren gefährlichen Ausflug in die Katakomben unter den U-Bahn-Schächten von Paris schwer verletzt überlebt und erholt sich seit Monaten in einem privaten Krankenhaus. Langsam ist sie sowohl seelisch als auch körperlich auf dem Weg der Besserung, auch Stimmen hört sie keine mehr. Mit der Hoffnung, dass dies so bleibt, kehrt sie nach Paris zurück.
Doch ihre Hoffnung wird vernichtet, als ein grauer Mann sie zu verfolgen scheint und sie auch wieder Stimmen hört. Sie versucht, all dies zu ignorieren, um ihr Versprechen, sich nicht mehr in die Katakomben zu wagen, zu halten. Doch als ihr bester Freund Ambrose entführt wird, muss sie ihr gegebenes Versprechen brechen, denn der einzige Weg, Ambrose zu finden und dabei unbemerkt von ihrem Feind und Entführer Ambroses, Pylart, zu bleiben, führt tief unter die Stadt.
Hier trifft sie ihren Lebensretter aus dem ersten Band wieder, und wieder hilft er ihr: Er knüpft den Kontakt zu einer Gruppe Menschen, die seit Jahren aus der Gesellschaft ausgestoßen unter der Erde leben. Diese führen Rosalie durch das Labyrinth unter der Stadt und helfen ihr bei dem Versuch, Ambrose zu retten, für den die Zeit knapp wird
Die Handlung um Ambroses Entführung ist etwas dünn, allerdings bildet diese nur den Rahmen für Rosalies Reise durch die Katakomben. Diese Reise ist sehr spannend, nicht nur durch die äußeren Gefahren wie übergroße Ratten, schnelle Züge, feindliche Begegnungen und drohender Verrat, sondern auch durch die innere Entwicklung, die Rosalie durchmachen muss. Immer noch ist die Frage offen, warum ihre Mutter seit ihrer Geburt im Koma liegt, was Pylart mit ihr verbindet und ob und wie sie jemals wieder erwachen wird. Pylarts unheimliche Begabung wird an Ambrose eindrucksvoll vorgeführt, was auch dazu führt, dass dieser zweite Band unheimlicher, bedrohlicher und düsterer wirkt als sein Vorgänger.
Im ersten Band entdeckte Rosalie die Welt unter der wirklichen Stadt Paris noch, es gab zwar gefährliche Momente, aber diese waren eher persönlicher Dummheit als Bedrohung von außen geschuldet. Nun aber ist es anders: Rosalie hat zumindest einen nicht zu unterschätzenden Feind, und die Katakomben zeigen ihr wahres, dunkles Gesicht.
Die Fragen, die sich im ersten Band stellten, werden nur teilweise geklärt, zudem kommen neue Fragen dazu. Außerdem endet der dritte Band sehr offen, so vieles scheint möglich zu sein und es ist nicht sicher, ob Rosalie wirklich erreicht hat, was ihr Ziel war: Ambrose und ihre anderen Freunde zu retten, Pylarts Macht zu brechen. Ob ihr dies glückt oder ob sie weiterhin gegen Feinde kämpft, die sie kaum kennt und nicht versteht, wird sich erst im dritten Band zeigen.