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Wer hat nicht als Kind gern Papierflieger gefaltet und Klassenzimmer, Geburtstage und Eltern damit beglückt? Leider sind die selbst gemachten Flieger selten perfekte Gleiter oder rasante Jets. Meist fliegen sie kurz geradeaus und dann ziemlich senkrecht nach unten. Oder trudeln im wirren Flug gen Boden. Auch Erwachsene falten gelegentlich - und sei es nur im Wettbewerb mit den eigenen Kindern - den einen oder anderen Papierflieger. Doch Erfolg ist keine Frage des Alters. Auch Wissenschaftler, die Aerodynamik und Auftrieb mit der Muttermilch aufgesaugt haben und intuitiv wissen, wie so ein Flieger aussehen sollte, scheitern an der manuellen Feinarbeit.
Angelika Hahn versucht mit "Papierflieger. Knicken - falten - fliegen!" Abhilfe zu schaffen. Das DIN-A4-große Paperback-Heftchen stellt auf einunddreißig Seiten zehn Faltflugzeuge vor, die es ihrer Meinung nach lohnt nachzufalten.
Zehn Papierflieger für knapp zehn Euro? Das wirkt nicht gerade günstig, zumal die Einleitung, der Exkurs in Sachen Aerodynamik und die allgemeine Faltanleitung äußerst kurz ausfallen.
Gelungen sind im jeden Fall die Fotografien und die Anleitungen zu den zehn Fliegern. Wer das nicht hinkriegt, sollte seine zwei linken Hände nicht mehr aus der Hosentasche nehmen. Allein die letzten zwei Flieger fordern auch den erfahrenen Falter ein wenig heraus. Immerhin muss man beim Modell "Soarer" Schere, Bleistift und Lineal zu Hilfe nehmen. Ansonsten aber sind die Modelle gut abgebildet, leicht nachzufalten und fliegerisch problemlos zu starten. Der knappe Satz, der den Start in den Blick nimmt, ist jedoch meist verzichtbar. Wie man so einen Flieger abwirft, dürfte nicht das Problem sein.
Leider sind fünf der zehn vorgestellten Modelle auch dem blutigsten Laien bekannt und auch ohne dieses Buch herstellbar.
Was bleibt sind fünf nette, schwierigere und fliegerisch sehr gelungene Modelle, sauber ausgeführte Faltanleitungen und hervorragend gemachte Fotos fertiger Modelle. Hier beeindruckt vor allem der Einsatz des wunderschönen Papiers.
Wer keine Ahnung vom Falten verschiedener Papierflieger hat, kann sich dieses schmale Heftchen zulegen. Dank den Fotos von Frank Schuppelius sind die Flieger eine echte Augenweide. Ob sich aber zehn Euro für im Grunde fünf schwierige Flieger auszugeben lohnen, muss der Käufer entscheiden.