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Mit 268 Seiten Inhalt bei durchschnittlicher Schriftgröße ist dieses Kinder- und Jugendbuch ein ziemlicher Happen zu lesen, zumal sich außer der jedes Kapitel einleitenden Skarabäus-Abbildung keinerlei Zeichnungen in diesem Buch finden.
Besagter Skarabäus befindet sich auch auf der Buchrückseite, dort allerdings in Farbe, und in die Geschichte führt bereits das Cover, das einen Sarg in einem altägyptischen Bau zeigt, stimmungsvoll ein.
Hanna begleitet ihre Tante und einige weitere Ägyptologen nach Ägypten, wo die wissenschaftliche Gruppe mit Hilfe eines alten Papyrus, der leider nur zur Hälfte erhalten geblieben ist, das Grab von Sanckhamun finden wollen. Doch schon bevor die eigentliche Expedition beginnt, warnt eine geheimnisvolle Frau die Reisegruppe vor dem Fluch des Pharao, der alle treffen werde, die seine Ruhe stören. Zunächst gibt niemand so recht etwas auf diese doch im Zusammenhang mit Pharaonen eher verbreitete Warnung, doch dann kommt es tatsächlich zu einem Unfall und die Frage kommt auf, ob an dieser mysteriösen Warnung nicht doch etwas Wahres sein könnte.
Sabine Blazy greift in diesem Roman ein recht beliebtes Thema auf, wenn man bedenkt, dass Ägyptologe zwar kein Berufswunsch ist, der so oft von Kindern genannt wird wie etwa der Tierarzt oder Astronaut, doch aber häufiger anzutreffen ist.
Die Autorin belässt es jedoch nicht einfach bei der Geschichte, ein Grab zu finden und eine solche Expedition als Leser zu begleiten, sondern webt gekonnt weitere Elemente in die Erzählung ein.
Zum einen wäre da Hannas Hintergrund zu nennen, die diese Expedition mit deutlich gemischten Gefühlen angeht. Das Grab zu finden war bereits ein Wunsch ihrer Eltern, diese jedoch sind in Ägypten vor Monaten umgekommen und die anstehende Expedition ist eigentlich eine Fortsetzung ihrer Arbeit. Hannas Anwesenheit dabei lässt sie wieder ein Stück näher an ihre Eltern heran kommen, wühlt aber auch Erinnerungen und Trauer auf, die die Schönheit des Landes für sie deutlich schmälern und mit denen sie sich auseinandersetzen muss.
Dabei ist es auch gerade das Land, sein Erscheinen zu verschiedenen Tageszeiten, seine Einwohner und das lebendige Treiben, dem die Autorin viel Raum in diesem Roman gibt. Jüngere Leser werden dadurch weder überfordert, noch wird das Lesen der Geschichte dadurch zu einem langweiligen Unterfangen, vielmehr werden sie vermutlich rasch von dem Zauber Ägyptens eingefangen werden, ebenso wie ältere und erwachsene Leser diesem aufgrund der sehr atmosphärischen Beschreibungen nur zu gern erliegen werden.
Eine große Prise Mystik, vermischt mit allzu realen Bedrohungen durch unangenehme Zeitgenossen sind die nächsten Zutaten, die zusammen mit den anderen Aspekten eine in sich geschlossene, interessant und spannend zu lesende Geschichte ergeben.
Insgesamt ein Buch, das sich durch seinen Umfang wohl eher für Kinder ab zehn Jahren eignet, dem darüber hinaus jedoch keine Altersbeschränkungen aufzuerlegen sind, so dass Groß und Klein gleichermaßen ihren Spaß an diesem spannenden Roman haben können, der den Leser ein Stück weit in eine andere Welt entführt, ohne dabei jedoch auf einem fliegenden Teppich zu entgleiten.