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Lindas Ehemann war ein Waffennarr und Trinker. Eines Nachts wurde er von einem ebenfalls besoffenen Kumpel erschossen. Um damit fertig zu werden, besucht Linda eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Gewaltopfern. Hier lernt sie Walter kennen. Gegen seinen Willen wurde der Wrestling-Champion von seiner depressiven Mutter mit in die Gruppensitzung geschleift. Er hat seine Karriere aufgegeben, um ihr beizustehen, als er erfahren hat, dass seine Schwester vergewaltigt und ermordet wurde.
Walter, der sich bisher stets auf seine sportlichen Leistungen konzentriert hat, versucht über den Verlust seiner Schwester durch intensives Training hinwegzukommen und überlebt durch einen unterbezahlten Job bei einer Imbissbude. Sein einziger Lichtblick ist der laufende Prozess gegen den Mordverdächtigen. Hier trifft er wieder regelmäßig Linda, die ihn einlädt, mit ihr eine Hochzeit zu besuchen. Um Geld zu verdienen, organisiert sie Feste im Gemeindehaus, muss aber bei jeder Zeremonie an ihren ermordeten Mann denken.
Weil er ohnehin nichts vorhat, trifft sich Walter von da an regelmäßig mit der älteren Linda. Die beiden versuchen, sich mit dieser beginnenden Liebesbeziehung gegenseitig über ihren Verlustschmerz hinwegzuhelfen. Dabei lernt Walter auch Lindas taubstummen Sohn Clay kennen. Er beginnt, mit diesem für die Wrestling-Schulmannschaft zu trainieren und lernt dabei, mit dem Schmerz über das gewaltvolle Ende seiner Schwester umzugehen.
"Personal Effects" ist ein Film, der von den kleinen Gesten der Charaktere, der passend untermalenden Musik und den visuellen Eindrücken der emotionalen Szenen lebt. Im Vordergrund dreht sich alles um die Prozesse der beiden Mordopfer und um den vermeintlichen Täter. Doch die daran geknüpfte Geschichte ist die eigentlich wichtige. Im Verlauf der Erlebnisse wird gezeigt, wie sich die sozialen Kontakte zwischen Linda und Walter auch auf ihre Umgebung auswirken und wie sie sich aus ihrem innerlich eingekapselten Schmerz wieder auf andere Menschen zu bewegen können.
Ganz klar wären dieser Film und die Geschichte, die er erzählt, bei weitem nicht so eindringlich, wenn nicht die Schauspieler volle Leistung zeigen würden. Der Schmerz, der sich auf ihren Gesichtern widerspiegelt, und die Verzweiflung wirken stets überzeugend, und besonders Michelle Pfeiffer als Linda und Ashton Kutcher als Walter liefern eine verdammt glaubhafte Vorstellung ab. Schon allein die Körperhaltung Ashton Kuchers vermittelt den Eindruck eines muskelbepackten Wrestlers, genau wie der Zuschauer die Depressionen seiner Mutter allein durch die Mimik von Kathy Bates deuten kann.
"Personal Effects" lebt von den Emotionen, die der Film transportiert, weswegen er auch den Zuschauer sehr mitnimmt. Mit Tränen in den Augen und bewegtem Herzen sieht man diesen Film bis zum Ende und freut sich, dass hier eine emotional bewegende und dramatisch tief reichende Liebesgeschichte erzählt wird, die nicht mit rosa Hollywood-Kitsch überstäubt wurde.