Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
In der historischen Kriminal-Bibliothek ist nunmehr der dritte Band erschienen, welcher sich mit "Berliner Verbrecherinnen" befasst - Frauen also, die in Berlin oder Umgebung kriminell tätig waren.
Insgesamt sechs Geschichten werden dem Leser präsentiert. Den Beginn macht eine Giftmischerin des 19. Jahrhunderts, danach wird eine dreiste Hochstaplerin und Betrügerin auf der Suche nach einem besseren Leben vorgestellt. Es folgen weitere Mörderinnen und Diebinnen. Die Motive sind so unterschiedlichen wie die Frauen selbst: Hier wird mal eine Geheimrätin des Mordes überführt, da ein Mädchen der unteren Klasse. Gehandelt wird aus Liebe, Eifersucht oder dem Streben nach einem besseren Leben.
Zu Schluss wurde noch ein Exkurs eingebunden, nämlich "Die Mörderphysiognomie des Johann Ludwig Casper". Johann Ludwig Casper war ein Gerichtsmediziner, der von 1796 bis 1864 in Berlin lebte. In seiner Mörderphysiognomie beschäftigt er sich mit der körperlichen Erscheinung von Mörderinnen.
Es folgt ein Literaturverzeichnis mit Worterklärungen zu allen Geschichten.
Das Buch ist zudem reich bebildert - es werden Tatorte, wie zum Beispiel der Berliner Tiergarten, gezeigt, aber auch viele alltägliche Abbildungen, wie die Uniformen von Polizeibeamten verschiedener Ären und Ähnliches.
"Berliner Verbrecherinnen" ist wieder ein gelungenes Buch des Verlags Kirchschlager. Leider fehlt ihm das gewisse Etwas - nach nunmehr einigen Bänden der Kriminal-Bibliothek und anderen einschlägigen Veröffentlichungen des Verlags hat sich das Novum, alte Kriminalfälle zu lesen, etwas abgenutzt. Dennoch liegt dem Leser hier ein spannendes Buch vor, das vor allem an der Geschichte Berlins Interessierte begeistern wird.