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"No Mercy 2008" steht ganz im Zeichen der "No Mercy"-Reihe und auch bei dieser Pay-Per-View-Großveranstaltung der WWE bekommt der Zuschauer einiges geboten. Nach einer nostalgisch wirkend gestalteten Einleitung geht es direkt in ein spannendes Opening-Match zwischen Mark Henry, dem selbsternannten stärksten Mann der Welt, und Matt Hardy. Große Kraft trifft auf Schnelligkeit und Beweglichkeit. Spannend gemacht und kurz gehalten, bevor es im nächsten Match um den Titel der Frauen geht. Beth Phoenix gegen Candice Michelle lautet die Ansetzung und ist eher was fürs Auge. Das Match ist schnell erledigt, auch wenn zu erwähnen ist, dass Candice einige gute und sehr schnelle Kombinationen zeigen kann, die man sonst aus dem Frauensegment eher nicht gewohnt ist.
Etwas storylastiger ist die Ansetzung zwischen Kane und Rey Mysterio. Nachdem Kane sein Acht-Mann-Tag-Team-Match vor der Großveranstaltung gewonnen hat, wird dieses Match mit der Zusatzklausel belegt, dass Rey im Falle einer Niederlage seine Maske öffentlich abziehen muss - für den Wrestler wäre dies eine schwerwiegende Verletzung seiner Ehre, daher setzt er auch alles daran, um den recht unbeweglichen, aber starken Kane mit schnellen Aktionen zu besiegen. Gerade seine Einsätze von den Ringseilen sind schön anzusehen, doch ob es reicht, um seine Ehre zu verteidigen?
Weiter geht es mit mit einem Match um den Platz des Herausforderers Nummer Eins auf den World-Heavyweight-Titel zwischen JBL und Batista. Ein recht beeindruckendes Match, da es recht schnell beendet ist. Kräftige Aktionen zwingen die Kontrahenten schnell auf den Ringboden, am längsten (zumindest gefühlt) dürfte die anschließende Ansprache von JBL und die Einspielung aus dem Backstagebereich rund um seine Limousine sein.
Mehr Spaß bringt die Fortführung der Story um Vicky, den Undertaker, und BigShow, welche nun auch in einem Match einen vorläufigen erneuten Höhepunkt findet. Nach einer guten Zusammenfassung der vorherigen Ereignisse rund um die Großveranstaltung "Unforgiven" und der Weiterführung in "SmackDown!" gibt es ein Match, das eher auf Härte als auf Technik ausgelegt ist. Der Riese BigShow macht sich dabei sehr gut und hält den Undertaker über lange Strecken unter Kontrolle, aber auch die Aktionen des Undertakers sind sehr effektiv, er wartet auf seine Chancen und beide bieten ein gutes und unterhaltsames Match - gerade die Geschwindigkeit, die geboten wird, ist für die Gewichtsklasse doch überraschend zügig. Die Fehde dürfte damit aber noch lange nicht beendet sein, da darf man gespannt sein, wie es weitergeht.
Bleiben noch die beiden Highlights des Abends übrig. Die Fehde zwischen Triple H und Jeff Hardy wird in einem WWE-Champion-Titelmatch weitergeführt und allein nach der Zusammenfassung der vorherigen Ereignisse brennt man darauf zu sehen, wie die beiden sich voller Respekt begegnen werden und unter sich ausmachen, wer den Titel sein Eigen nennen darf. Das Match ist neben dem eigentlichen Main Event absolut eines der Highlights der Show. Atmosphäre, Inhalt und Unterhaltung auf höchstem Niveau, absolut überzeugend und klasse anzusehen!
Ein weiterer Höhepunkt des Abends ist natürlich die konsequente Fortführung der Fehde zwischen Chris Jericho und Shawn Michaels, welche über einen längeren Zeitraum wirklich für Action in und um den Ring gesorgt hat. In einem Leiter-Match geht es um Jerichos Titel und beide zeigen, dass sie wissen, wie man mit Leitern ein wirklich spannendes Match gestalten kann.
Zwischendurch gibt es - wie gewohnt - immer wieder Interviews mit den Wrestlern und unterhaltsame Einspielungen rund um den Abend, der Unterhaltungswert ist an diesem Abend definitiv hoch gehalten. Einzig die etwas zu langatmige gehaltene Einspielung rund um MPV ist etwas zäh und wird vom Publikum auch durchaus zu Recht mit "boring"-Rufen (Langeweilig!) kommentiert.
Insgesamt ist "No Mercy 2008" neben "One Night Stand" definitiv das beste Pay-Per-View des Jahres gewesen und gehört somit in die Sammlung des Wrestlingfans.