Die Enzyklopädie der Neuzeit hat einen weiteren Band erhalten, den achten, mit Artikeln von Manufaktur bis Naturgeschichte. Damit ist die Hälfte der veranschlagten sechzehn Bände der Enzyklopädie erreicht. Seit dem Jahr 2005 erscheint diese im Metzler Verlag unter der Federführung von Herausgeber Friedrich Jäger im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen.
Die Enzyklopädie will vor allem den Zeitraum von 1450 bis 1850 behandeln und dabei die Fachgebiete "Staat, politische Herrschaft und internationales Staatensystem", "Globale Interaktion", "Recht und Verfassung", "Lebensformen und sozialer Wandel", "Wirtschaft", "Naturwissenschaften und Medizin", "Bildung, Kultur und Kommunikation", "Kirchen und religiöse Kultur", "Literatur, Kunst und Musik" sowie "Umwelt und technischer Wandel" ansprechen.

Wie in einem solchen Werk üblich, sind die einzelnen Artikel in alphabetischer Reihenfolge angeordnet. Ein Verzeichnis mit allen Artikeln des Bandes ermöglicht einen schnellen Überblick über vorhandene Einträge und dürfte auch das Auffinden im Buch erleichtern, da man sieht, welche Artikel vor und nach dem Eintrag stehen.
Natürlich gibt es auch Stichpunkte, die keinen einzelnen Eintrag haben. Diese kann man über das Register finden. Geplant ist der sechzehnte Band als Registerband mit Informationen zu Personen, Orten und Sachen. Bis dieser erscheint, hat man allerdings die Möglichkeit, auf die Interims-Register zur Enzyklopädie im Internet zuzugreifen.

Die Artikel des Bandes, alle mit Autor versehen und somit vollständig zitierfähig für wissenschaftliche Arbeiten, sind unterschiedlich lang. Der Artikel zu "Metropolen" zum Beispiel besitzt sieben Kapitel, beginnend mit einer allgemeinen Einführung und endend mit einem Fazit. Tatsächlich fangen alle Artikel mit einer solchen allgemeinen Einführung oder Begriffserklärung an. Einige Artikel, wie der Metropolen-Eintrag, sind zudem durch Abbildungen oder Tabellen ergänzt. Wo benötigt, gibt es in den Artikeln auch noch Unterkapitel. Sollten diese wie beim Artikel zu "Mensch, Menschheit" sehr lang sein, bekommen auch die Unterkapitel noch eine Gliederung zur besseren Orientierung des Lesers.
Quellen- und Literaturangaben ermöglichen zudem, die Informationen entweder zu überprüfen oder sich weitgehender mit dem Thema zu beschäftigen.

Die Artikel sind sachlich und anspruchsvoll geschrieben und versuchen die komplexen Themen auf dem trotz allem beschränkten Platz umfassend zu erläutern. Dies gelingt den Autoren, wenn die Lesbarkeit wohl vor allem am Interesse am behandelnden Thema liegen dürfte. Schließlich handelt es sich bei der Enzyklopädie um ein Arbeitsgerät, das Informationen vermitteln soll, und nicht um Unterhaltungsliteratur.

Historiker, die sich mit einem der behandelten Themen beschäftigen, werden trotzdem ihre Freude an dem Buch und der gesamten Enzyklopädie haben. Die Qualität ist immer noch sehr hoch, die Artikel ungemein hilfreich und die Aufmachung, wenn auch konservativ und ganz in schwarz-weiß gehalten, für ein solches Werk mehr als ansprechend.
Natürlich hat all dies seinen Preis, so dass Studenten, Wissenschaftler und interessierte Leser auf Bibliotheken hoffen müssen, die ruhig auch in diesen Band investieren sollten.