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Dr. Paul Slippery sollte eigentlich zufrieden sein mit seinem Leben. Er ist Arzt in einer Gemeinschaftspraxis, hat drei clevere Söhne und eine tolle Frau, die ihn nach zwanzig Jahren Ehe immer noch von ganzem Herzen liebt. Paul Slippery ist aber auch ein Mann Mitte vierzig, der mitten in einer Midlifecrisis steckt. Seine Söhne treiben ihn mit ihrem Liebes- und Sexualleben in den Wahnsinn, sein Kollege Pilfrey ist eine falsche Schlange, er hört Stimmen, seine Frau geht wieder arbeiten und lässt ihn mit dem chaotischen Familienleben allein und er kann sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal Sex hatte. Wie soll man(n) da bei klarem Verstand bleiben?
Die Miniserie "Dr. Slippery - Fortysomething" basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage von Nigel Williams, der auch die Drehbücher für die sechs Episoden geschrieben hat. Dabei ist der größte Vorteil der Serie ihr Hauptdarsteller Hugh Laurie. Einmal, weil Laurie ein wirklich guter Schauspieler ist, der die Rolle des chaotisch-neurotischen Arztes, der plötzlich von seinem Alltag komplett überfordert wird, nur weil seine Frau nicht mehr den ganzen Tag zu Hause ist, perfekt ausfüllt - und dann natürlich, weil Hugh Laurie inzwischen als "Dr. House" zu Weltruhm gelangte und man so auch etwas vom Kuchen abhaben kann. Schließlich wird auf die Tatsache, wer denn der Hauptdarsteller ist, sowohl vorne auf dem Cover als auch hinten auf der DVD hingewiesen.
Allerdings kann sich eine Serie nicht allein auf einen guten Hauptdarsteller verlassen. So hat die Serie Glück, dass auch die anderen Schauspieler viel leisten und die Rollen mit Leben füllen. Einzige Schwachstelle ist hier das Drehbuch. Der Serie fehlt ein roter Faden, und das leider auch in den einzelnen Folgen. Man hat oft genug das Gefühl, man würde einfach kleine Episoden sehen, die lose aneinandergereiht wurden. So entstehen auch häufiger einige Längen in den Folgen, die zum Glück meist von sehr gelungenen Szenen abgelöst werden.
Der Humor der Serie ist auch so eine Sache. Es gibt geradezu geniale Szenen, die man nur als urkomisch bezeichnen kann, viele unterhaltsame Stellen - aber eben auch Momente, wo der Funke einfach nicht überspringen will. Oft genug ist dies, wenn man krampfhaft versucht, einen Witz über Sex zu bringen. Da kann man sich als Zuschauer nur fragen: Sind die Briten heute immer noch so verklemmt oder ist der Humor von Nigel Williams einfach etwas vorpubertärer?
Die Ausstattung der DVD ist leider mager ausgefallen. Englische und deutsche Tonspur in Dolby 2.0, ein normales Fernsehbild und leider weder Untertitel noch Extras. Zudem ist es nicht ganz so gut gelöst, dass beide DVDs in der Hülle übereinander liegen.
"Dr. Slippery" ist eine nette Serie mit einem wirklich gut spielenden Hugh Laurie in einem guten Ensemble von Schauspielern geworden. Nicht jeder Witz zündet und leider gibt es auch die eine oder andere Länge - trotzdem kann man sich mit den sechs Folgen gut unterhalten. Dass die DVDs keine Extras haben und Bild- und Tonqualität nicht die besten sind, kann man verkraften, Untertitel wären trotzdem schön gewesen.