Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Der neunzehnte Band des belgischen Comicautors Luc Dupanloup, der unter dem Pseudonym "Dupa" mit seiner berühmtesten Schöpfung "Cubitus" Berühmtheit erlangte, ist als dritter Band beim Piredda-Verlag erschienen. Nach Carlsen und Phoenix ist das der dritte Verlag, der sich der Serie rund um den weißen Hund angenommen hat.
Cubitus hat Hunger. Das hat er eigentlich immer, nur kommt sein Herrchen Boje dem Wunsch des Hundes selten nach. Ob im Supermarkt oder im Vorratsraum - immer muss Cubitus selbst für sich sorgen, um satt zu werden. Auch vor der Entführung einer Wurst macht er nicht Halt und als Lösegeld verlangt er gleich noch zwei Würstchen. Auch Nachbarskatze Paustian ist keine Hilfe. Wen wundert es da, dass Cubitus ein ums andere Mal über die Stränge schlägt und Prügel für das einzig probate Mittel hält, sich Respekt zu verschaffen. Probleme gibt es für Cubitus eigentlich nur, wenn ihn seine Neugier zu Taten hinreißt, die er bei näherer Überlegung besser gelassen hätte.
Dupa hat ein Einsehen mit seinen Fans gehabt, als er das Konzept des achtzehnten Bandes wieder verwarf und im neunzehnten Album zu den einseitigen Gags zurückkehrte. So sind es sechsundvierzig Comicabenteuer rund um Cubitus, die von herb über lustig bis arg albern reichen. Denn der weiße Hund ist ebenso verfressen wie niederträchtig - zumindest wenn es um Nachbarskatze Paustian geht.
Der besondere Humor des Dupa ist es eben, den Charakter dieses Hundes bis in die Untiefen, die eigentlich verborgen bleiben sollten, auszuloten. Dabei gewinnen des Öfteren die niedersten Instinkte die Oberhand. Das ist nicht immer lustig, gelegentlich sogar arg platt und irritierend dämlich. Auch was Boje, Seemann und Herrchen von Cubitus, so alles anstellt, ist nicht immer lustig, meist aber so skurril, dass man grinsen muss.
Auch im neunzehnten Album macht es Dupa seinen Fans leicht. Sie lieben Cubitus und wollen ihn nicht mehr missen. Allein wer den Hund noch nicht kennt oder nur am Rande zu den Lesern gehört, die sich für Comics interessieren, die vermenschlichte Tiere in ihren oft witzigen, oft seltsamen Beschäftigungen betrachten wollen, wird diesen Band eher nicht hochjubeln lassen. Zu speziell ist der Humor Dupas und Cubitus?, um allen zu gefallen. Doch wer will schon glatten, es allen recht machenden Witz, der womöglich immer politisch korrekt daherkommt und nicht wagt, ausfallend, sarkastisch oder gar bösartig zu sein.
Fans wissen, was sie an Cubitus haben, sie werden auch diesen Comic nicht missen wollen. Zumal Druckqualität und Layout der Neu-Ausgabe des Piredda-Verlags exquisit sind und den Kauf leicht machen.