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Schon kleine Kinder können zusammen mit den Eltern Teig rühren oder Kekse ausstechen. Dies scheitert jedoch oft an der mangelnden Zeit oder an dem Anspruch der Perfektion, denn ein von Kindern angerührter Teig wird vielleicht nicht ganz so perfekt. Doch ohne Übung wird aus keinem kleinen Bäcker ein Bäckermeister. Wie schön, dass es deshalb ein Buch gibt, das zeigt, wie Backen richtig viel Spaß machen kann. Denn mit "Das große Buch vom Backen und Bauen" wird es garantiert nicht langweilig.
Dieses Kinderbackbuch ist ein Sammelband aus den vorher erschienenen Backbüchern "Backen und Bauen" und "Keks und Krümel". Darauf wird aber auch im Buchrücken Bezug genommen, so dass man nicht versehentlich die Bände doppelt kauft. Schon das Buchcover macht neugierig, wie es im Inneren des Buches aussehen mag, da die kleinen Spitztürmchen und die Ritterburg optisch einiges her machen.
Damit nichts schief geht, erhält der Leser zu Beginn eine kleine Einführung ins Backen. Hier stehen auch die Sicherheitshinweise, wenn die Hilfe der Eltern notwendig ist. Der Aufbau des Buches ist einfach. Zuerst gibt es immer ein Grundrezept, das genau erklärt wird, so dass größere Kinder auch ganz alleine mit der Anleitung backen können. Die darauf folgenden Seiten zeigen dann, wie sich dieses Kuchenrezept kreativ abwandeln lässt, um ein kleines Kunstwerk zu schaffen. Dabei wird im Rezept nicht nur im Text genau erklärt, was zu tun ist. Viele Arbeitsschritte sind auch abgebildet, so dass die Kinder eine genaue Vorstellung davon bekommen, was zu tun ist.
"Das große Buch vom Backen und Bauen" überrascht den Leser wirklich. An Kinderbackbücher gewöhnt, wartet man auf normale Kuchenrezepte, die mit ein paar Smarties, Schokostreuseln und anderem kindertauglich gestaltet werden. Doch hier wird mit den Kuchenteigen wirklich einmal richtig kreativ gearbeitet. Hat man das Buch durchgearbeitet, besitzt das Kind schon einmal ein gutes Grundwissen über Backwerk wie Panettone, Butterkekse, Becherkuchen, Rührkuchen, Biskuitteig, Käsekuchen und viele andere mehr. Denn alle Rezepte sind so abgemessen, dass sie für eine große und eine kleine Backform ausreichen, so dass man parallel zu Mama arbeiten kann. Viel interessanter sind jedoch die kreativen Abwandlungen. Dabei kann die Küche manchmal hinterher etwas klitschig aussehen, aber das Ergebnis rechtfertigt dieses Chaos. Wie wäre es zum Beispiel mit selbst gefalteten kleinen Tortenformen aus Papier, wilden kleinen Kerlen aus Hefeteig, orientalischen Panettonetürmchen, einem Vulkanausbruch aus Marmorkuchen, eklig grün vergammeltem, aber dennoch essbaren Käsekuchen, einem Schachbrett oder einem selbst gestalteten Mosaikkuchen? Der Fantasie sind bei den Vorschlägen keine Grenzen gesetzt, da sie lediglich grobe Richtlinien darstellen, damit die Kinder eigene Ideen entwickeln können. Hilfreich dafür ist auch, dass die abgebildeten Kuchen, Kekse und Kunstwerke nicht durchgestylt sind, sondern genauso aussehen, als wären sie von kreativen Kinderhänden gebacken. Ganz besonders entzückend ist auch das Minikuchenbuffet, für das mit einer großen Zahl an Puppenbackformen eine besonders schöne Tortentafel entsteht.
Endlich ein Backbuch, das hält, was es verspricht. Nicht nur Kinder, sondern auch Eltern haben mit "Das große Buch vom Backen und Bauen" eine Menge Freude. Hier gibt es viele Ideen, die man am Wochenende zuhause, gemeinsam mit den Gästen am Kindergeburtstag oder in der Kindergruppe ausprobieren kann. Benötigt wird lediglich ein kleines Backgrundwissen und ansonsten nur noch Freude am Experimentieren. Eine ganz eindeutige Kaufempfehlung.