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Safran und Kardamon - die ganze bunte orientalische Gewürzküche kann man jetzt mit dem Buch von Rita Henss entdecken. Und nicht nur diese beiden - ganze vierzehn Gewürze stellt die Autorin vor. Dazu gibt es jede Menge Rezepte und Kultur von Marokko bis nach Persien in Wort und Bild.
Nach einer Einführung werden die einzelnen Gewürze abschnittsweise vorgestellt:
Kardamon | Koriander | Kreuzkümmel | Kurkuma | Mahlab | Minze | Muskat | Nelke | Piment | Paprika | Pfeffer| Safran | Sumach | Zimt
Den Gewürzen folgen drei bis sechs Rezepte von Gerichten, in denen das Gewürz Verwendung findet. Ein kleines Glossar schließt den Hauptteil ab. In einem Register sind die Rezepte mit Titel und Seitenzahl nach ihren jeweiligen Bereichen geordnet aufgeführt: Suppen, Fleischgerichte (Lamm | Kalb | Rind), Fischgerichte, Gemüse und Vegetarisches, Salate, Süßes und Desserts, Getränke, Gewürzmischungen und -pasten.
Die Einführung über die Wohlgerüche des Orients stimmt gut in das Thema ein und gibt einen Überblick über die nachfolgenden Seiten. Die Autorin erzählt von kleinen stimmungsvollen Lokalen, die sie besuchte, etwa in Sidi Belaid, und wo sie am offenen Holzkohlefeuer ihre Liebe zur orientalischen Küche und deren Gewürze entdeckte. Den ganzen islamisch-arabischen Raum hat sie bereist, angefangen in den Ländern Nordafrikas, des Nahen Ostens, aber auch die Türkei und den Iran. Die Geschichte der Kochkunst wird erläutert und die typischen Zutaten der jeweiligen Länder; so erfährt man einiges über die Menschen und deren Kultur. Dies alles ist mit zahlreichen Farbfotos bebildert.
Im Hauptteil sind die vierzehn Gewürze die Stars. Neben einem ganzseitigen Farbfoto, auf dem die Samen, das gemahlene Gewürz oder etwa die Blätter abgebildet sind, erzählt die Autorin viel Wissenswertes. Ein historischer Stich in Form einer Vignette, auf dem man die ganze Pflanze sieht, leitet den Text ein. Danach erfährt man etwas über die Verwendung des Gewürzes, welche Unterschiede es in den einzelnen Ländern gibt, und wo und wie das Gewürz Verwendung findet, oder auch wie die Pflanze wächst. Selbst über den gesundheitliche Nutzen kann sie berichten und worauf man beim Einkauf achten sollte.
Dem schließen sich die Rezepte an. Die Autorin hat eine tolle repräsentative Auswahl getroffen, und viele Gerichte kennt man aus dem Restaurant oder aus der Vorspeisentheke und kann sie jetzt selbst zubereiten. Ein Highlight sind natürlich die libanesischen Mezze, aber auch die gefüllten Weinblätter aus der Türkei, die gefüllten Gemüse aus Ägypten und die Lammhaxe aus Algerien sind nicht zu verachten. Nach einer übersichtlichen Zutatenliste folgen die leicht nachvollziehbaren Arbeitsschritte, die Zutaten sind durchweg gut im Handel erhältlich. Viele Gerichte sind fotografisch abgebildet. Das Hardcover-Buch ist sehr ansprechend gestaltet und besticht nicht zuletzt neben den Gerichten durch die zahlreichen qualitativ hochwertigen Fotografien. Als einziger Nachteil wäre zu erwähnen, dass die Schrift der Zutatenliste, die einem maschinen-genähten Stickmuster ähnelt, in einem hellen Grün nicht so wirklich gut zu lesen ist.
Fazit: Gelungenes Buch mit einer guten Mischung von Rezepten, Kultur und Information für Freunde der orientalischen Kochkunst.