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In der beruflichen Selbstständigkeit gibt es viele Dinge, die man berücksichtigen muss und die im Leben eines Angestellten entweder nicht beachtet oder von anderen erledigt werden. Dazu gehören vor allem die Buchführung und deren Tücken. Iris Thomsen hat nun beim Haufe Verlag ein Buch herausgebracht, das einen Crashkurs zum Thema Buchführung darstellen soll.
Nach einer Inhaltsangabe und einem Vorwort beginnt das Buch mit einem Kapitel über die Pflichten, die man als Selbstständiger gegenüber dem Finanzamt hat. Dabei werden Einkommens- und Umsatzsteuer das erste Mal grob erklärt. Im zweiten Kapitel geht es darum, wie man Darlehen, Versicherungen, Miete und das Arbeitszimmer auf die Betriebsausgaben anrechnen kann. In den folgenden Kapiteln wird auf verschiedene weitere Ausgaben eingegangen, die immer wieder bei Selbstständigen auftauchen. Dabei wird immer aufgezeigt, in welchen Grenzen man die einzelnen Ausgaben als Betriebsausgaben berechnen kann und welche Kosten den Gewinn nicht mindern. Dabei werden Bewirtungen, Geschenken, Telefonkosten, Abschreibungen, PKW, Reisen, Privatentnahmen, Personalkosten und Werbekosten besprochen.
Danach geht es mit den beiden Gewinnermittlungsarten weiter. Es werden die Einnahme-Überschuss-Rechnung und die Gewinn-und-Verlust-Rechnung mit Bilanz vorgestellt und angegeben. Welche Rechnung man machen muss, wird detailliert beschrieben. Danach wird auch beschrieben, wann man die Umsatzsteuer abführen muss. Ab diesem Kapitel werden die Themen meist nach den beiden Rechnungstypen gesplittet behandelt. Dies ist auch notwendig, denn in den letzten Kapiteln geht es um die Nutzung eines Buchführungsprogrammes. Dabei wird die Software Lexware verwendet. Am Ende des Buches findet man noch einen Lösungsteil zu den Aufgaben, die in den verschiedenen Kapiteln gestellt wurden. Außerdem findet man noch einige Checklisten, Literaturempfehlungen und ein Stichwortverzeichnis.
Zusätzlich zum Buch erhält man noch eine CD-ROM mit jeder Menge Zusatzmaterial. Neben einer Vielzahl an Formularen, die man oftmals für das Finanzamt benötigt, findet man Beispiele, Übungen, Checklisten sowie mehrere Steuerrechner.
Dieser Crashkurs überzeugt mit hervorragend geschriebenen Erklärungen, die viele wichtige Aspekte der Buchführung beinhalten. Gerade im ersten Teil des Buches bekommt der Leser ein Gefühl dafür, wie man mit Vorsteuer und Umsatzsteuer umgehen muss, wie man wann was abrechnen kann und wo die verschiedenen Grenzen liegen, die man einhalten muss. Natürlich kann ein Crashkurs nicht alle Möglichkeiten abdecken, denen man in der Selbstständigkeit einmal begegnen kann. Doch dazu gibt es Steuerberater, auf die immer wieder verwiesen wird, wenn es um eine persönliche Beratung geht. Passend dazu gibt es zu dem Buch einen Gutschein für eine Online-Beratung.
Neben den guten Beschreibungen wird das Wissen mit jeder Menge Beispiele veranschaulicht. So wird das ganze Buch über ein Beispiel immer weiter ausgebaut. Das ist vor allem am Ende besonders lehrreich, da man sieht, wie ein Beispiel in zwei verschiedenen Buchführungsmethoden abgerechnet werden muss. Besonders hervorzuheben ist auch die CD-ROM mit jeder Menge Extras. Informatiker werden schmunzeln, da die Checklisten technisch nicht sehr hochwertig mit einer einfachen Tabelle in einem Textverarbeitungsprogramm erstellt wurden. Generell ist die technische Umsetzung der CD-ROM eher laienhaft - aber auf den Inhalt kommt es in diesem Fall an und der ist sehr gut, hilfreich und überaus praktisch.
Der "Crashkurs Buchführung für Selbstständige" eignet sich vor allem für Personen, die vor der Existenzgründung stehen und sich über die Buchführung informieren möchten, die auf sie zukommt. Ist man bereits selbstständig, sollte man über das Wissen verfügen. Hat man das Wissen aber eben nicht, sollte man sich schleunigst ebenfalls dieses Buch kaufen. Iris Thomsen gibt einen hervorragenden Einstieg in die Buchführung für Selbstständige. Danach hat man einen Überblick und kann mehreren Treffen mit dem Steuerberater vorbeugen, indem man bereits Vorarbeit leistet und gezielte Fragen stellen kann. Gerade für die Gewinn-und-Verlust-Rechnung mit Bilanz sollte man jedoch weiterführende Literatur zu Rate ziehen. Für die Einnahme-Überschuss-Rechnung ist dies ebenfalls gut, aber nicht notwendig.