"Stahlfront" ist die neue SF-Military-Serie aus der Feder von Torn Chaines, welche in den U.S.A. keinen Verlag fand und daher in Deutschland erstverlegt wurde. Auf der Rückseite des Buches wird großartig angepriesen, dass man nach der Lektüre des Buches wisse, warum niemand in den U.S.A. es drucken wollte - und, naja, das weiß man dann auch.

In der ach so fernen Zukunft, nämlich im Jahr 2010, beginnt ein Krieg zwischen Amerikanern und Chinesen. Die Verursacher des Krieges sind jedoch die AIn - außerirdische Intelligenzen -, welche seit vielen Jahren eine Verschwörung gegen die Menschheit durchführen, um diese später vollkommen zu versklaven. Nur die "Thule"-Truppe, gegründet von einer Abspaltung der Waffen-SS, stellt sich den AIn entgegen - und ist ständig auf der Suche nach weiteren Verbündeten ... wie Magnus Wittmann, einem Mann des Verfassungsschutzes, oder Mike McBain, einem amerikanischem Kampfpiloten. So ziehen die Ereignisse weite Kreise, denn nicht nur Männer werden rekrutiert, weltweit verschwinden auch immer wieder blonde, junge Frauen ...

Nach den 187 Seiten dieses Machwerkes folgen noch einige technische Beschreibungen.

Wenn man sich das alles durchgelesen hat, ist die Frage, warum ein amerikanischer Autor in Deutschland veröffentlichen muss, vollkommen geklärt. Im Land der "political correctness", wo "affirmative action" das Handeln regiert, wäre ein solches Machwerk undenkbar. Chaines, der übrigens gerne die folgenden Vorwürfe abstreitet, hat ein solch rassistisches und sexistisches Buch verfasst, dass man sich fragt, ob der deutsche Verlag das eigentlich gelesen hat. Die Thule-Truppe entführt Frauen, weil man diese formen kann, während Männer aus freien Stücken der Truppe eintreten müssen, weil ebendiese einen freien Willen haben. Die einzige Sexszene im Buch - hier kommt die Frau auch nicht gut weg - endet damit, dass der (offensichtlich paranoide) McBain das (von beiden Seiten mit Spermiziden versehene) Kondom zuknotet und sich dann auch noch bemüht, trotz Kondoms nicht in der Frau zu kommen. Das ist ein Samenklau-Szenario der ganz besonderen Klasse und wenig plausibel.
Des Weiteren kommen im Übrigen nur Arier für die Thule-Truppe in Frage, weil deren Gehirne nicht mit den Gehirnimplantaten der AIn kompatibel waren, ergo lassen sich nur andere Rassen von den Außerirdischen kontrollieren.

Aber, aber! ruft der Autor. Das ist alles NICHT rassistisch gemeint. Da gibt es nur einen ganz normalen, deutschen Helden. Der bekommt im Buch übrigens eine junge Frau mit "Migrationshintergrund" zur Vorgesetzten und ist davon wenig begeistert, was in der Aussage mündet, dass es wohl seinen Grund hatte, dass in ihrem Kulturkreis Schleier und Burka erfunden wurden.

Der einzige Charakter im Buch, der eine halbwegs normale, weil nicht fremden- oder frauenfeindliche Meinung vertritt, ist schwul und wird leicht parodisiert dargestellt, beziehungsweise als schwach und verweichlicht.

Es gibt Bücher, die man vollkommen empfehlen kann. Dann gibt es weitere, bei denen es auf den jeweiligen Geschmack ankommt - der eine mag schnelle Action-Szenen, der andere nicht. Die letzte Kategorie sind Bücher, bei denen man sich am liebsten in die Buchhandlung stellen möchte und jeden von dem Regal, in dem sich das Buch befindet, wegscheuchen will. Dieses Buch gehört zur letzteren Kategorie. Es kann nicht empfohlen werden, denn das Gedankengut, das es übermittelt, verletzt jedwedes Ehrgefühl jedes halbwegs gebildeten Menschen. So was will man nicht lesen und so etwas sollte man auch nicht lesen. Leider kann kein Buch mit 0 Sternen bewertet werden - wenn es jemals ein Buch verdient hätte, dann dieses.