Für den jungen Artjom ist eine Zukunft vorgesehen, in der ein Tag dem anderen gleichen wird. Da sich die Menschheit nach dem großen Atomkrieg in die unterirdischen U-Bahnstationen unter Moskau retten konnte, besteht seit mehreren Jahrzehnten der Tagesablauf allein daraus, zu überleben. Und das ist nur möglich, wenn jeder die ihm übergebenen Aufgaben gewissenhaft und sorgfältig erfüllt. Gemeinsam mit anderen bewachen die Männer deshalb die Wachstationen in den U-Bahnschächten, fern der Siedlungen, um Gefahr abzuhalten.

Denn nicht nur die Menschen haben überlebt, auch so manches andere Unheil konnte sein Überleben sicherstellen und manche Dinge sind durch die Strahlung auch erst zum Leben erwacht. Wahnsinnige, große Ratten streifen durch die Tunnel und machen auch vor Menschenfleisch nicht Halt. Viel gefährlicher scheinen jedoch die so genannten "Schwarzen" zu sein. Sie schleichen tonlos durch die Gänge und dringen immer näher zu den Wachposten vor. Auf Rufe reagieren sie nicht und selbst Schusswechsel töten sie lediglich, ohne dass sie irgendeine Regung von sich geben.

Auch Artjom hatte eine Begegnung mit den "Schwarzen" und hat danach nächtelang nicht mehr geschlafen. Was ihn jedoch noch mehr quält, ist, dass er befürchtet, dass ein dummer Jungenstreich von ihm und seinen Freunde an dem Eindringen der seltsamen Wesen Schuld trägt. Als ein Mann namens Hunter auftaucht, verrät Artjom ihm seine Befürchtungen. Der "Stalker" beschließt, an die Oberfläche zu gehen und nachzusehen. Sollte er nicht wiederkommen, muss Artjom quer durch die Tunnel reisen und die Informationen über die "Schwarzen" in die große Siedlung Polis bringen. Hunter kommt nicht wieder und so muss Artjom die wichtigste Reise seines Lebens antreten.

"Metro 2033" ist ein postapokalyptischer Roman. Die Menschen in Moskau sind in die Tunnel der Untergrundbahn geflohen und fristen dort, notdürftig vor der Strahlung geschützt, ihr elendes Dasein, ohne die Hoffnung auf ein besseres Leben. Durch unerwartete Ereignisse ist der junge Artjom gezwungen, allein den Gefahren der Metro entgegen zu treten und endlich ein Mann zu werden. Das jedenfalls schien der Handlungsplan gewesen zu sein, den Dmitry Glukhovsky im Kopf gehabt hat.

Doch was den Hauptcharakter betrifft, so zeigt der innerhalb der fortlaufenden Geschichte des Hörbuchs keinerlei Reife. Stattdessen lässt er sich immer von irgendwelchen anderen Leuten in irgendeine Richtung schubsen, statt eigene Entscheidungen zu fällen. Deswegen landet er auch in den Händen eines Mannes, der sich für die Wiedergeburt Dschingis Khans hält, verbringt eine kurze, aber gemütliche Zeit mit Che Guevara-Anhängern, wird fast von einigen Faschisten aufgehängt und hat seltsame Halluzinationen. Selbst ein kleiner humorvoller Seitenhieb ist dabei, denn auch in der Metro gibt es die Zeugen Jehovas. Interessant sind diese kleinen Begegnungen allemal, doch wirken sie rein zufällig und haben für den Fortlauf der Geschichte nicht viel Bedeutung.

Der Sprecher Detlef Bierstedt macht seine Sache gut und holt aus diesem düsteren Roman so viel Stimmung und Atmosphäre, wie es nur möglich ist. Leider kann es ihm durch die Macken der zugrunde gelegten Geschichte nicht komplett gelingen, den Hörer zu fesseln. Und selbst am Ende, bei dem das letzte Geheimnis aufgedeckt wird, baut sich nicht viel Spannung auf.

"Metro 2033" ist ein ganz nett gemachtes Erstlingswerk, das viele gute Einfälle enthält. Die Hauptfigur, von der die Erzählung lebt, ist jedoch lediglich ein Waschlappen, der sich von fremden Einflüssen wie eine Billardkugel lenken lässt und deswegen dem Hörer auch nicht sympathisch wird. Nette Ideen, aber leider eine unfertig wirkende und zusammengestückelte Geschichte.