Die Nacht ist ihr Verbündeter, Entwendung ihr Metier, Museen und Privatsammlungen sind ihr Jagdrevier: Japans bekanntestes Diebestrio Katzenauge ist nicht zu fassen! Zwei Monate nach dem Erscheinen der zweiten DVD-Box legt Anime Virtual nun die nächste Ladung (Katzen-)Futter für die Fans nach und präsentiert mit den vorliegenden zwölf Episoden den letzten Teil der ersten Staffel.

Nami, Hitomi und Love sind einfach nicht aufzuhalten: Die drei Schwestern verbuchen einen langfingrigen Erfolg nach dem anderen, während das Tokyoter Raubdezernat stets das Nachsehen hat. Obgleich die Katzen ihre Beutezüge stets vorher ankündigen, wandert Kunstwerk um Kunstwerk in den Besitz der Kisugi-Schwestern. Darunter hat vor allem Detective Toshio Utsumi zu leiden - nicht nur, weil ihm sein cholerischer Chef im Nacken sitzt und ihn ununterbrochen am liebsten suspendieren würde: Er will sich endlich einen Ruck geben und Hitomi einen Heiratsantrag machen, doch hat er Angst davor, als totaler Versager vor ihr zu stehen. Der tollpatschige Toshio wächst nun bei der Jagd nach den Katzen über sich selbst hinaus: Er findet heraus, dass alle von Katzenauge gestohlenen Kunstwerke mit dem deutschen Maler Michael Heinz - dem Vater der Kisugi-Schwestern - in Verbindung stehen. Droht Hitomis Freund etwa das Geheimnis um Heinz und somit die Identität der Diebinnen zu lüften? Unterdessen wird der Plan der Katzen, die Heinz-Sammlung wieder zusammenzuführen, immer herausfordernder: Love wird von Killern angeschossen und verliert ihr Gedächtnis, Toshios scharfsinnige Kollegin Mitsuko Assayah lässt sich nicht von ihrem Verdacht, Hitomi sei Katzenauge, abbringen und ein einstiges Opfer der Diebinnen will sich für den Raub eines Gemäldes rächen. Inmitten ihrer bestens ausgetüftelten Raubzüge platzt plötzlich ein Mann herein, welcher etwas um den Verbleib von Heinz zu wissen glaubt ?

Mit der dritten Box geht die erste Staffel der Anime-Erfolgsserie in die letzte Runde und langsam beginnt sich der Nebel um jenes Mysterium zu lösen, welches die Katzen antreibt: Der Zuschauer erfährt erste vage Informationen zu Michael Heinz und Hitomi, Nami und Love folgen einer heißen Spur nach ? Doch halt, es soll nicht zu viel verraten werden. Nur so viel sei gesagt: Die letzten Episoden machen Lust auf Staffel zwei.

Inhaltlich ist die vorliegende Box damit wohl die spannendste unter den drei bisher erschienenen, verspricht sie doch nun den Schleier um Heinz? rätselhafte Vergangenheit zu lüften. Äußerlich bleibt hingegen alles beim Alten: Die beiden Thinpack-Boxen stellen auf der Rückseite einen Überblick über die enthaltenen Folgen und im Inneren die Credits bereit, für das Auge hat Anime Virtual einmal mehr zwei ausgesprochen schmucke Artworks als Covermotive verarbeitet. Ebenso wenig geändert hat sich etwas an der anderen Seite der Medaille: Anstelle einer aufwändig gestalteten Box, welche die beiden DVDs zu echten Blickfängen im Regal gemacht hätte, kommt erneut der - leider! - allseits bekannte transparente Plastikschuber zum Einsatz. Welche Gründe Anime Virtual auch immer gehabt haben mag, als die Entscheidung auf diese "billige" Alternative fiel: Hoffentlich war "Cat?s Eye" die letzte Anime-Serie, welche auf solch unwürdige Weise abgefertigt wurde.

Ebenfalls nicht preisverdächtig ist die technische Ausstattung der DVDs: Mit dem Fehlen der japanischen Original-Tonspur versündigt sich Anime Virtual an jedem Anime-Liebhaber, von Untertiteln ist keine Spur in Sicht und auch die Extras - eine Handvoll Trailer sowie Wallpaper und Screensaver für den Computer - können keinen Blumentopf gewinnen. Zumindest gibt sich die DVD-Kombi hinsichtlich der Bild- und Tonqualität keine Blöße.

Einmal mehr beschert Anime Virtual den Fans des gut gebauten Supertrios hierzulande eine ordentliche Portion Spaß und Nostalgie. Das altbewährte Rezept des Serienklassikers - Action, Krimi und Lovestory, gewürzt mit einem angenehmen Schuss Witz und verfeinert mit einem gelungenen Soundtrack - geht auch dieses Mal wieder voll auf.