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 Asterix: Asterix im Morgenland


Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Asterix und Obelix kehren von der Wildschweinjagd ins Dorf zurück. Wie immer gibt es aus nichtigem Anlass eine heftige Rauferei. Troubadix der Barde stimmt auf seiner neuen Leier ein Lied an. Da beginnt es heftig zu regnen. Plötzlich stürzt ein braunhäutiger und verhärmt aussehender Mann vom Himmel. Er fällt den Dörflern direkt vor die Füße und er dankt den Göttern dafür, dass er das Dorf des "Regenmachers" gefunden hat. Asterix, Obelix und Miraculix nehmen ihn mit in die Hütte ihres Chefs Majestix.
Dort erzählt der Inder eine seltsame Geschichte: Die reizende Tochter seines weisen Sultans soll in 1001 Stunde hingerichtet werden, wenn es nicht bis dahin beginnt zu regnen. Niemand versteht den Sinn der Rede dieses Mannes. Doch endlich versteht Miraculix ihn. Ihm ist bereits aufgefallen, dass die neue Saite der Leier des Barden und sein Gesang Regen verursachen. Der hinzutretende Troubadix bestreitet das energisch und stimmt ein Lied an, um es zu beweisen.
Da beginnt es in der Hütte von Majestix zu regnen.
Fluchtartig verlassen alle die Hütte und wenig später beginnt die lange Reise nach Indien. Zum großen Erstaunen der Gallier fliegen sie mit einem Teppich zum Ganges. Die gefahrvolle Reise bewältigen Asterix, Obelix, Troubadix und der kleine Inder in Rekordzeit. Doch am Orte der großen Dürre angekommen versagt Troubadix’ Stimme, er hat sich erkältet und ist aphon.
Der böse Großwesir, der die Weissagung, dass der Tot der Prinzessin dem Volk des Sultans den ersehnten Regen bringen würde, aus eigenem Machtstreben erfunden hat, frohlockt.
Doch um ganz sicher zu gehen lässt er Troubadix entführen und zu einem Elefantenfriedhof bringen. Dort werden ihn die Elefanten voller Wut über den Frevler zu Tode trampeln.
Asterix und Obelix müssen sich sputen um ihren Freund zu retten und die Geschichte zu einem guten Ende zu bringen.

Das 28. Abenteuer der gallischen Freunde erschien 2004, sehnlichst erwartet von einer treuen Fangemeinde. Doch das Ergebnis enttäuschte viele. Ein fliegender Teppich, ein Flug ins Morgenland, Leier-Saiten, die Regen verursachen, ein Asket, der sich betrinkt, ein Wesir, der verdächtig wie ISNOGUD (berühmte Comicfigur) aussah und handelte, waren Zutaten, die eines gallischen Zaubertranks nicht würdig waren.
Die gewohnt erstklassigen Zeichnungen harmonieren nicht mit dem geschwätzigen Text. Der aus früheren Abenteuern geschätzte Wortwitz, die Ironie und Leichtigkeit der Texte wich einer platten und weitschweifigen Rede.
Die Geschichte ist nicht gradlinig, sondern immer wieder mit Füllseln in die Länge gezogen und zerfasert.
Leider bewahrheitet sich auch in diesem Album die Weisheit, dass ein genialer Texter, wie Goscinny es war, nicht zu ersetzten ist. Und schon gar nicht durch einen (anerkanntermaßen genialen) Zeichner.
Als Fan der Gallier möchte man Uderzo zurufen: "Such dir einen Texter!". Doch leider führt er die Abenteuer in Personalunion weiter. Und drein reden lässt er sich schon lange nicht mehr.
Das Ergebnis ist frustrierend. Aber ein wahrer Fan gibt die Hoffnung nicht auf.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. Januar 2005 | ISBN: 3770400283 | Preis: 10 Euro

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