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Der Graf von Saint Germain lebte ursprünglich im 18. Jahrhundert und war als Alchemist weit bekannt. Durch seine alchemistischen Tätigkeiten - er gilt als Meister der Alchemie - soll es ihm jedoch möglich sein, bis heute in verschiedenen Inkarnationen zu überleben und weiter zu wirken. So hat er auch den Herausgebern Mark und Elizabeth Prophet dieses Buch "diktiert".
Nach einer kurzen Einführung zum "Wundermann Europas", wie Saint Germain auch genannt wird, beginnt der eigentliche Text. Es ist aufgeteilt in drei Bücher.
Das erste Buch beschäftigt sich mit den alchemistischen Studien und enthält einige, mehr oder wenige zusammenhängende Teile. Zuerst gibt es neun Lektionen zur Wissenschaft von der Transformierung des Selbst, gefolgt von den neun Schritten zur Absonderung.
Das zweite Buch umfasst intermediäre alchemistische Studien, ist also bereits für den etwas fortgeschrittenen Schüler gedacht. Darin werden die Formeln zur Meisterung des Selbst beschrieben.
Darauf folgt ein kurzes Kapitel mit dem Namen "Jesus Christus und Saint Germain".
Im dritten Buch dreht sich dann alles um die dreifältige Flamme des Lebens: Macht, Weisheit und Liebe. Zuletzt gibt es noch einen Valentinsgruß von Saint Germain.
Abgeschlossen wird das Buch durch Anmerkungen zum Text und einem Personen- und Sachregister.
Ob man wirklich glauben will, dass Saint Germain persönlich den Prophets den Text dieses Buches eingegeben hat, sei dahingestellt. Wer jedoch nach Patentlösungen sucht, wird enttäuscht. Es wird viel dahergeredet in diesem Buch, konkrete Verhaltensstrategien finden sich wenige. Saint Germain, aus dessen Perspektive erzählt wird, berichtet viel von seinen "guten Taten" und zieht viele Parallelen zu Jesus Christus. Doch allzu oft verliert er sich im Gerede und als Leser verliert man den Überblick, worum es eigentlich in diesem Kapitel geht. Besonders das erste Buch krankt an dem übermäßigen Wortreichtum, konkreten Inhalt vermisst man hier am meisten.
Immer wieder schlägt Saint Germain die Brücke zu Jesus Christus und dem Christentum allgemein, sodass hier die alchemistische Lehre nicht allein steht, sondern immer im Dienste der Gebote des Christentums. Die verschiedenen Hinweise reichen von belustigend bis verstörend - nicht immer lassen sich da Christentum und Alchemie vereinbaren.
Oft kommt das Gesagte allzu schön verpackt - vor lauter Metaphern und besonderen Satzkonstruktionen verschwindet der Inhalt und manchen Satz muss man denn zweimal oder mehrere Male lesen, bevor man das Körnchen Inhalt herausgepickt hat. Das ermüdet und langweilt nach einigen Seiten sehr.
Ob der Leser an all die Heldentaten Saint Germains glaubt, ist hier unwichtig. Es gibt jedoch jede Menge Kritikpunkte, die die Wertung beeinflussen: Der Inhalt ist versteckt und oft gar nicht erst vorhanden. Allzu schöne Worte erschweren das Lesen und langweilen. Viel Neues wird man in diesem Buch nicht erfahren, somit lohnt es sich in erste Linie für glühende Anhänger Saint Germains, für den Hobby-Alchemisten oder -Esoteriker jedoch weniger.