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Nach einem langen Arbeitstag haben die wenigsten von uns Lust, noch lange in der Küche zu stehen, um etwas zu kochen. So gibt es entweder immer nur dieselben Gerichte, oder man greift auf Lieferservices und Tiefkühlkost zurück. Dabei können frisch zubereitete Gerichte nicht nur besonders lecker sein, sondern die Zubereitung kann sogar Spaß machen - wenn man denn das richtige Gericht im Kochbuch findet. Im Verlag Dorling Kindersley wurde im Rahmen der "Cook it"-Reihe nun ein Kochbuch herausgebracht, das mit seiner "After-Work-Küche" Rezepte liefern soll, für die man nicht stundenlang in der Küche stehen muss.
Zunächst fällt auf, dass das Kochbuch relativ klein ist. Mit ungefähr vierhundert Seiten zwar alles andere als ein Leichtgewicht, ist es doch recht handlich, lässt sich gut halten und zur Not auch transportieren, wenn man sich die Zutaten nicht abschreiben möchte. Diese sind zum Teil sehr exotisch und müssen aus einem Asiasupermarkt oder Orientladen oder in sehr großen Supermärkten gekauft werden. Allerdings dürfte man viele Zutaten, zum Beispiel Gewürze, irgendwann vorrätig haben, wenn man das Buch regelmäßig benutzt.
In dem Kochbuch werden die Rezepte in sieben Kategorien präsentiert: Suppen, Salate, Pasta, Reis, Aus dem Wok, Currygerichte und Alles aus einem Topf. Schon bei dieser Einteilung sollte klar sein, wofür die eher exotischen Lebensmittel gebraucht werden, allerdings kann man auch bei Suppen und Salaten auf viele asiatische Gerichte stoßen.
Jedes Rezept wird auf einer Doppelseite präsentiert, wobei eine der beiden Seiten für ein Foto des fertigen Gerichts reserviert bleibt. Auf der anderen Seite gibt es eine Spalte für die Zutatenliste und eine Spalte für die Kochanleitung. Dadurch sind die Rezepte relativ kurz, was natürlich motivierend wirken kann. Zudem dauert die Zubereitung meist nicht lange, obwohl es vorkommen kann, dass ein Gericht einige Zeit im Topf köcheln muss.
Durch die Kürze der Rezepte sind die Anweisungen natürlich relativ knapp gehalten, man sollte beim Kochen also nicht unsicher sein, wenn nicht jeder Schritt bis ins kleinste Detail beschrieben wird. Dafür lassen sich viele der Gerichte auch als relativer Kochanfänger gut nachkochen.
Negativ fällt hingegen auf, dass sich kein Rezept für weniger als vier Personen im Buch finden lässt, oft wird sogar für sechs oder acht Personen gekocht. Ein Singlehaushalt könnte so von einem einzigen Gericht problemlos eine Woche leben. Zwar lassen sich die Rezepte gut auf zwei Personen teilen, was aber natürlich etwas mehr Aufmerksamkeit bei der Vorbereitung oder der Erstellung der Einkaufsliste erfordert. Und ob all die eher exotischen Gerichte Kindern schmecken, ist auch fraglich. Die Familie sollte in diesem Fall schon ein Faible für die asiatische Küche haben.
Auch wäre es schön, wenn neben den Namen des Gerichts und der Anzahl der Personen, für die es geeignet ist, auch eine Zeitangabe stehen würde. Denn gerade wenn man den ganzen Tag arbeitet und nicht allzu viel Freizeit hat, wäre es schön zu wissen, ob man ein Gericht in zwanzig Minuten oder doch erst nach einer Stunde auf dem Tisch stehen hat.
Trotzdem ist das Kochbuch sehr gelungen. Die Rezepte sind abwechslungsreich, die Fotos machen sofort Lust, die Rezepte auszuprobieren, und die einzelnen Gerichte gelingen meist hervorragend und sind zudem sehr lecker. Besonders, wenn man auf asiatische Küche steht, ist das Buch ein hervorragender Ideenlieferant. Die kleinen Mängel, die aufgezählt wurden, stören zwar zunächst, behindern beim Kochen aber nicht wirklich. So können die leckeren Gerichte wirklich wieder Spaß am Kochen bringen.